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Riesige Autos

Wer in einem großen Auto sitzt, habe das Gefühl, mächtiger zu sein als andere, die in ihren normalen Klitschen durch die Straßen fahren, heißt es. Wer aus seinem SUV von oben herab auf die anderen blicke, komme sich einfach größer vor. Kein Wunder, dass der Absatz dieser Kisten boomt. Sie spülen der Autoindustrie Milliarden in die Kassen. Und jetzt kommt die gute Nachricht: Dieses Geld zahlen sie nicht als Dividende an die Aktionäre aus oder als Boni an die Mitarbeiter, nein, damit finanzieren sie die Forschung und entwickeln das Auto der Zukunft. Wenn es denn so ist. Das künftige Auto werde kleiner und fahre elektrisch oder mit Wasserstoff und rette die Umwelt. Dumm nur, dass eine aktuelle Umfrage ergeben hat, dass zwei Drittel der Deutschen keine E-Autos wollen: zu teuer, zu wenig Reichweite, zu lange Aufladezeiten. Sie wollen lieber SUVs, wollen zwei Parkplätze belegen, schnell und viel fahren, Sprit verbrauchen, Benzin oder Diesel, nur keinen Strom. Sie wollen auch künftig das Gefühl der Überlegenheit im Straßenverkehr kultivieren. Und der Klimawandel? Da gibt es eine wunderbare Denkschablone: Niemand könne beweisen, dass er vom Menschen verursacht sei. Alles nur Propaganda und Angstmacherei. Alle Verbote sind von ein paar Irregeleiteten erzwungen und völlig unnötig. Freie Fahrt für freie Bürger!