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Defekter Kultursender

Über SWR2 kann man sich alle Tage ärgern. Dass dort Nachrichtensprecher, die nicht sprechen können, Nachrichten sprechen, hat Häckerling schon einmal aufgespießt, aber Kritik prallt an diesem Sender einfach ab. Da sitzen welche offenbar auf einem sehr hohen Ross und sehen bzw. hören nicht mehr den Senderalltag. Also noch einmal: Man geißelt den Hörer der Nachrichten mit falsch ausgesprochenen Wörtern, sinnlosen oder fehlenden Pausen sowie genuschelten Sätzen, die völlig unverständlich sind. Ich sehe ja ein, dass Behinderte bevorzugt eingestellt werden müssen, aber warum lässt man Sprechbehinderte Nachrichten sprechen? Fast jeden Tag gibt es in diesem Kultursender sprachlich kulturlose Aussagen. Vermutlich will man sich so dem jungen Publikum anbiedern. Ob das gelingt? Das Durchschnittsalter der Hörerinnen und Hörer von SWR2 dürfte bei 75 liegen. Manchmal schweigt der Sender lange Sekunden; man will schon wieder abschalten, bis es dann doch weitergeht. Offenbar musste jemand erst nachschauen, was als Nächstes im Programm steht. Und so was dauert halt. Heute, am 18. Juni 2018, wurde um 7.56 Uhr das „Wort zum Tag“ angekündigt, aber stattdessen kam bis 8.00 Uhr Musik, gefolgt von den Nachrichten. Das „Wort zum Tag“ mussten wir dann aus dem Internet holen. Marita Hecker sprach sehr einfühlsam über eine alte Frau, die nichts mehr kann außer singen, aber das kann sie noch gut. Ein tröstliches Wort; es erklärt, warum in SWR2 zur Sendezeit dieses „Wortes zum Tag“ Musik erklang und kein Wort fiel. Übrigens sprach auch niemand ein Wort zum Grund des Ausfalls der Sendung, geschweige denn eines der Entschuldigung.

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SWR2 und seine Sprecher

Der SWR (Südwestrundfunk) hat ein Kulturprogramm; es trägt die Nummer 2. Dass er überhaupt eines hat, ist lobenswert. Gelegentlich überkommt unsereinen das Bedürfnis, es zu hören. Schließlich will man sein kulturelles Interesse unter Beweis stellen. Es gibt auf SWR2 Hörspiele, sogar Krimis, es gibt fast ständig klassische Musik, gespielt unter anderem von den beiden inzwischen zu teuer gewordenen SWR-Orchestern, und es gibt anspruchsvolle Kinder- und Jugendsendungen, die hoffentlich auch von Kindern und Jugendlichen gehört werden.

Kurz vor acht gibt es das „Wort zum Tag“, über das man sich manchmal freuen, manchmal ärgern kann. Daran an schließen sich, wie immer zur vollen Stunde, die Nachrichten. Die sind ein ständiges Ärgernis; denn sie werden von Menschen gesprochen, die nicht sprechen können. Man hat den Eindruck, dass sie gar nicht wissen, was sie da lesen. Sie betonen die falschen Wörter oder die Wörter falsch, sie machen Pausen, wo keine sind, oder keine Pausen, wo der Satz welche verlangt. Sie heben die Stimme, wo sie zu senken wäre, und senken sie genau dann, wenn sie gehoben werden müsste, um Wichtiges hervorzuheben. Eine Katastrophe, diese Sprecher. Sie sind weit unter dem Niveau eines Kulturprogramms.

Es mag ja sein, dass zwei klassische Rundfunkorchester die Finanzen des SWR überfordern. Aber dass die Mittel nicht einmal mehr für die Schulung der Nachrichtensprecher ausreichen, lässt einen verzweifeln.