Der Antrag ist gestellt. Der Kriegsfürst N hat das Nobelpreiskomitee davon in Kenntnis gesetzt, dass er den Präsidenten T für würdig hält, mit dem Friedensnobelpreis bedacht zu werden. Es steht zu vermuten, dass er das sogar ernst meint und nicht für einen satirischen Beitrag in einer ansonsten unterhaltungsarmen Nachrichtenzeit. Vorstellbar ist auch, dass die Zuständigen darüber nachdenken. Dabei werden sie zu dem Ergebnis kommen, dass es der Kandidat T immerhin erreicht hat, dass der Iran von weiteren Raketenangriffen auf Israel absieht. Das hat T aber nicht mit Friedensdiplomatie erreicht, sondern mit Bombenangriffen auf die iranische Atomindustrie. Wird er so auch den Ukraine-Krieg beenden? Man könnte sich ein paar Bomben auf die vorrückende russische Armee vorstellen, die den Machthaber P so beeindrucken, dass er seine Soldaten wieder nach Hause holt. Dann könnte die Ukraine von den Europäern wieder aufgebaut und wirtschaftlich genutzt werden. Im Nahen Osten ist auch noch einiges zu tun. Die US-Armee müsste die Verantwortlichen der Hamas aus ihren Verstecken holen und öffentlich hinrichten; dann wäre auch der Gaza-Streifen endlich befriedet und könnte zu einer touristisch attraktiven Gegend umgewandelt werden. Die Bewohner fänden als Personal in den Hotels und am Strand gutbezahlte Jobs. Wahrscheinlich wird der Peacemaker in Washington das bis zum Herbst geschafft haben. Dann steht der Vergabe des Nobelpreises nichts mehr im Wege. Skeptiker meinen allerdings, dass der Friedensstifter T an der Realität scheitern wird und nur große Worte sowie leere Versprechungen von ihm bleiben werden.
Schlagwort: Trump
Hofierter Narzisst
Was für ein Niedergang der politischen Kultur! Ein deutscher Bundeskanzler muss vor seinem Besuch beim amerikanischen Präsidenten ins Trainingslager. Weil der Amerikaner ein empfindlicher Narzisst ist, muss das Verhalten ihm gegenüber sorgfältig geübt werden. Reizwörter und -gesten sind zu vermeiden. Die Sätze dürfen nur ein bestimmtes Quantum an Widerspruch enthalten und müssen in gutem Englisch vorgetragen werden. Unterbrechen darf man den Redefluss des größten Amerikaners aller Zeiten auf keinen Fall. Sein Redeanteil muss bei etwa 90 % liegen. Das sind bei 20 Minuten gemeinsamen Auftretens 18 Minuten für T und zwei Minuten für den Gast. Gastgeschenke sind üblich. Ob die Geburtsurkunde des Großvaters von T im pfälzischen Kallstadt das richtige Präsent war? Vielleicht ist ihm ja diese Herkunft peinlich und er will nicht an seine deutschen Wurzeln erinnert werden. Körperliche Berührungen dürfen nur vom Präsidenten ausgehen. Er hat das Tatsch-Privileg. Ein Erfolg ist der Besuch, wenn Tramp nicht ausflippt, wenn er seinen Gast nicht attackiert, sondern die Contenance bewahrt. Bestimmte Themen darf der Gast nicht ansprechen. Dafür darf der MAGA-Boss alles sagen, was ihm gerade in den Sinn kommt, zum Beispiel seinen einstigen Freund M angreifen, der ihn inzwischen am liebsten des Amtes entheben will. Ein Narzisst will geliebt werden. Unser Kanzler hat ihm seine liebevolle Zuneigung gezeigt. Wird Deutschland also wirtschaftlich nicht zugrunde gehen, weil der Amerikaner mit den Hofknicksen des Friedrich Merz zufrieden ist?
Ferner Frieden
Nach drei Jahren Krieg wäre es an der Zeit, dass in der Ukraine Frieden einkehrte. Aber was derzeit geschieht, erweckt nicht den Eindruck, dass es uns diesem Ziel näher brächte. Der Angreifer greift weiter an. Er hat das Land noch nicht erobert bzw. seiner Herrschaft unterstellt. Warum sollte er einem Waffenstillstand zustimmen? Ps These: Er war gezwungen sei, das Land anzugreifen, wegen der Faschisten, die dort regieren. Und solange die nicht weg sind, muss die militärische Aktion weitergehen. Der Präsident der Vereinigten Staaten will, dass der Krieg aufhört, denn nur dann kann er mit Russland und der Ukraine Geschäfte machen. Das Wort „deal“, unter dem wir bisher so etwas wie ein „faires Abkommen“ verstanden haben, bedeutet bei ihm: Geld verdienen. Er ist weder an der Ukraine interessiert noch an der Sicherheit Europas, sondern nur an reichlichen Einnahmen. Wenn die Europäer vor P Angst haben, was er nicht versteht, denn er unterstellt seinem Freund in Moskau keine bösen Absichten, dann sollen sie sich selbst schützen. Das ist nicht die Sache der Amerikaner. Den Präsidenten der Ukraine nimmt er nicht ernst, die europäischen Politiker auch nicht. Er lässt sich von ihnen nicht zu Härte gegenüber P zwingen. Und sein Vize teilt uns mit, der US-Präsident könne bald die Lust an der Ukraine-Sache ganz verlieren. Sie hält ihn zu sehr vom Golfspielen ab. Es wird wohl so weitergehen: T hebt die Sanktionen gegen Russland auf und schließt Verträge zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Er liefert der Ukraine keine Waffen mehr, so dass ihre militärischen Widerstandskraft erlahmen wird und sie froh sein muss, wenn sie noch einen Teil ihres Landes behalten darf. Die Europäer werden ihren Beistand für das angegriffene Land ebenfalls einstellen und sich ängstlich wegducken. Einer aber wird schon Pläne für die nächste Spezialoperation schmieden. Das russische Imperium wird wachsen. So kommen wir dem Frieden näher.