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Griechenland und die Kosten

„Laut der Berechnung, die Welt Online vorliegt, drohen dem Bundeshaushalt demnach Verluste von mindestens 86 Milliarden Euro“, wenn Griechenland die EU verlässt.

Das lese ich eben (13.5.12, 18.30 Uhr) beim Online-Dienst der „Welt“ und bin beunruhigt. 86.000.000.000 würden also dem deutschen Finanzminister abhanden kommen, wenn sich der Mittelmeerstaat von seinen Verpflichtungen und dem Euro verabschiedet.

Nun könnte man sagen, dann sollen die Griechen halt drin bleiben in der Europäischen Union und weiter mit Euro bezahlen. Aber das würde vermutlich auch nicht billiger; denn man müsste den Hellenen dann auch das Sparen erlassen und den überfälligen Umbau ihrer teuren Strukturen. Die Drohung ist wirkungsvoll: Wenn wir Griechen nicht weiter subventioniert werden, spielen wir nicht mehr mit und wählen extremistische Parteien. Die machen uns glauben, dass die Europäer, die Deutschen zumal, es nicht wagen werden, den Geldhahn zuzudrehen – schon wegen der Folgekosten (Spanien und so).

Da sage mal einer, die Nachkommen des schlauen Odysseus seien weniger gewitzt als ihr mythisches Urbild. Einst haben sich die Trojaner auf die Verführung durch ein hölzernes Pferd eingelassen, heute lassen wir uns wie die Zirkuspferde vorführen.