Er hat es versprochen. Der neue US-Präsident hatte im Wahlkampf angekündigt, er werde innerhalb eines Tages den Krieg in der Ukraine beenden. Wenn er es tatsächlich schaffen sollte, sei ihm seine unrealistische Zeitangabe verziehen. Aber was hat er versprochen? Frieden? Nein, nur ein Ende des Krieges, die Einstellung der militärischen Aktionen. Weil der ukrainische Präsident wenigstens Zusagen für die Sicherheit seines Landes wollte, wurde er von den Herren und T und V öffentlich zurechtgewiesen. Der Stopp von Waffenlieferungen und die Verweigerung geheimdienstlicher Unterstützung erzwangen das Nachgeben der ukrainischen Seite. Sie wird den US-Amerikanern ihre Bodenschätze überlassen und vermutlich nach dem Waffenstillstand ohne jede Sicherheit bleiben. Aber immerhin werden „die Waffen schweigen“ – wenn es dem Aggressor in Moskau in den Kram passt. Er wird einen weiteren Teil der Ukraine übernehmen, den mit den Bodenschätzen. Er wird verlangen, dass der aktuelle Präsident abtritt und das Land auf die Mitgliedschaft in der NATO verzichtet. Man wird die Gesetze der Ukraine ändern und denen in Russland anpassen. Das Land wird fortan faktisch von Moskau aus regiert werden. Den „Russen“ im Lande werden Sonderrechte gewährt. Wenn die Ukrainer Glück haben, dürfen sie ihre Sprache behalten. Aber immerhin: Der Krieg wäre zu Ende. T hätte sein Versprechen gehalten. Nun werden die Sanktionen gegen Russland aufgehoben. Sie liefern wieder Gas und Öl in alle Welt, sogar nach Deutschland. Unser Wohlstand wäre gesichert. Eines Sondervermögens für die Bundeswehr bedürfte es nicht mehr. Wir würden die deutsch-russische Freundschaft wiederbeleben und müssten fortan keine Angst mehr vor der Expansion des russischen Imperiums mehr haben. Das alles würden wir der „neuen Ukraine“ verdanken. Einer muss ja Opfer bringen.
Schlagwort: Ukraine
Friedrich Dürrenmatt hatte doch recht: Eine Geschichte ist erst dann schlüssig erzählt, wenn sie ihr schlimmstmögliches Ende gefunden hat. Die Geschichte des Ukraine-Kriegs ist dabei, diesem Erzählmodell zu entsprechen. Einst (noch 2022) hieß galt als Wahrheit, dass Russland hat – nach 2014 – 2022 das Land zum zweiten Mal militärisch überfallen hat, und zwar mit dem Ziel, die Regierung in Kiew zu stürzen und die Herrschaft dort in welcher Forma auch immer zu übernehmen. Möglicherweise stand das Modell Belarus Pate. Dort regiert einer, der Moskaus Weisungen folgt und zur Erhaltung seiner Macht auch Wahlergebnisse fälscht. Nun hören wir eine neue Wahrheit in Sachen Ukraine: Putin hat das Land nicht angegriffen. Der dortige Regierungschef ist nicht legitimiert, sondern ein Diktator. T bescheinigt P, dass er legitime Ziele verfolge und sich also von der Ukraine das nehmen darf, was er will. Ihm, Tramp, ist das egal. Dass man sich im Westen einst in der Einschätzung einig war, dass der Autokrat im Kreml das russische Imperium wieder zu alter (sowjetischer) Größe ausdehnen wolle (mit dem Baltikum, Polen u. a., also dem sog. „Ostblock“), diese Einschätzung hat T über Bord geworfen. Ihm ist Europa egal. Offenbar findet er es nachahmenswert, wenn ein tüchtiger Staatsmann wie P sein Land vergrößert. Auch er will schließlich als ein tüchtiger Staatsmann in die Geschichtsbücher eingehen, der Amerika größer gemacht hat. Der Golf von Mexiko ist schon amerikanisiert, der Panama-Kanal ist vermutlich das nächste Ziel, Grönland und Kanada sollen folgen. T denkt, wenn er P in Sachen Ukraine freie Hand gibt, dann lässt der ihn Ruhe bei seinen eigenen Expansionsplänen. Imperialisten unter sich.
Aufgeregte Europäer
Da kommt dieser Wänz über den Atlantik und sagt uns, wir seien nicht demokratisch, weil wir nicht mit der „in Teilen rechtsextremen Partei“ eine Koalition eingehen wollen. Das sei Missachtung des Volkswillens, sagt der Republikaner. Und ein anderer von drüben fordert, wir müssten künftig doppelt so viel für die Verteidigung ausgeben, weil sie es leid seien, die Europäer vor dem angeblichen Feind aus dem Osten zu beschützen. Der Dritte im Bunde teilt mit, sie würden jetzt mit den Russen verhandeln und dem Ukraine-Krieg ein Ende machen. Wir könnten das Land dann mit unseren Truppen beschützen, wenn wir das wollten. Und wenn wir es nicht wollen? Und wenn die Ukrainer den „Frieden“, den sich T und P ausdenken, nicht wollen? Darüber wird jetzt in Europas Hauptstädten einzeln und in Paris zu mehreren nachgedacht. Ob man sich wohl einig wird? Einigkeit ist ein rares Gut in Europa. Wie viele Tag- und Nachtsitzungen werden wohl nötig sein, um einen Kompromiss zu finden? Unter Merkel hätte man bis zur Erschöpfung verhandelt, unter Macron wird man es sicher nicht tun. Der deutsche Kanzler hat gerade wenig Zeit. Er muss seine Wiederwahl „auf den Weg bringen“. Der andere, der von der CDU, kann zwar viel sagen, aber zu sagen hat er noch nichts. Dafür redet der englische Premier. Er hat bereits Truppen für die Ukraine im Visier. Die Deutschen halten die Debatte darüber für verfrüht. Warum sogar die Debatte? Häckerling stellt sich vor, dass wir die Debatte erst dann beginnen, wenn englische, schwedische, baltische und französische Soldaten bereits in der Ukraine stationiert sind und im Auftrag von P und T so tun, als würden sie die Sicherheit des Landes garantieren. Was sie natürlich nicht können, denn P und T haben bereits einen Deal ausgehandelt: P bekommt die Ukraine, T dafür Grönland und den Panama-Kanal. Die Europäer sind zu Recht aufgeregt.