Nach drei Jahren Krieg wäre es an der Zeit, dass in der Ukraine Frieden einkehrte. Aber was derzeit geschieht, erweckt nicht den Eindruck, dass es uns diesem Ziel näher brächte. Der Angreifer greift weiter an. Er hat das Land noch nicht erobert bzw. seiner Herrschaft unterstellt. Warum sollte er einem Waffenstillstand zustimmen? Ps These: Er war gezwungen sei, das Land anzugreifen, wegen der Faschisten, die dort regieren. Und solange die nicht weg sind, muss die militärische Aktion weitergehen. Der Präsident der Vereinigten Staaten will, dass der Krieg aufhört, denn nur dann kann er mit Russland und der Ukraine Geschäfte machen. Das Wort „deal“, unter dem wir bisher so etwas wie ein „faires Abkommen“ verstanden haben, bedeutet bei ihm: Geld verdienen. Er ist weder an der Ukraine interessiert noch an der Sicherheit Europas, sondern nur an reichlichen Einnahmen. Wenn die Europäer vor P Angst haben, was er nicht versteht, denn er unterstellt seinem Freund in Moskau keine bösen Absichten, dann sollen sie sich selbst schützen. Das ist nicht die Sache der Amerikaner. Den Präsidenten der Ukraine nimmt er nicht ernst, die europäischen Politiker auch nicht. Er lässt sich von ihnen nicht zu Härte gegenüber P zwingen. Und sein Vize teilt uns mit, der US-Präsident könne bald die Lust an der Ukraine-Sache ganz verlieren. Sie hält ihn zu sehr vom Golfspielen ab. Es wird wohl so weitergehen: T hebt die Sanktionen gegen Russland auf und schließt Verträge zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Er liefert der Ukraine keine Waffen mehr, so dass ihre militärischen Widerstandskraft erlahmen wird und sie froh sein muss, wenn sie noch einen Teil ihres Landes behalten darf. Die Europäer werden ihren Beistand für das angegriffene Land ebenfalls einstellen und sich ängstlich wegducken. Einer aber wird schon Pläne für die nächste Spezialoperation schmieden. Das russische Imperium wird wachsen. So kommen wir dem Frieden näher.
Schlagwort: Europa
Aufgeregte Europäer
Da kommt dieser Wänz über den Atlantik und sagt uns, wir seien nicht demokratisch, weil wir nicht mit der „in Teilen rechtsextremen Partei“ eine Koalition eingehen wollen. Das sei Missachtung des Volkswillens, sagt der Republikaner. Und ein anderer von drüben fordert, wir müssten künftig doppelt so viel für die Verteidigung ausgeben, weil sie es leid seien, die Europäer vor dem angeblichen Feind aus dem Osten zu beschützen. Der Dritte im Bunde teilt mit, sie würden jetzt mit den Russen verhandeln und dem Ukraine-Krieg ein Ende machen. Wir könnten das Land dann mit unseren Truppen beschützen, wenn wir das wollten. Und wenn wir es nicht wollen? Und wenn die Ukrainer den „Frieden“, den sich T und P ausdenken, nicht wollen? Darüber wird jetzt in Europas Hauptstädten einzeln und in Paris zu mehreren nachgedacht. Ob man sich wohl einig wird? Einigkeit ist ein rares Gut in Europa. Wie viele Tag- und Nachtsitzungen werden wohl nötig sein, um einen Kompromiss zu finden? Unter Merkel hätte man bis zur Erschöpfung verhandelt, unter Macron wird man es sicher nicht tun. Der deutsche Kanzler hat gerade wenig Zeit. Er muss seine Wiederwahl „auf den Weg bringen“. Der andere, der von der CDU, kann zwar viel sagen, aber zu sagen hat er noch nichts. Dafür redet der englische Premier. Er hat bereits Truppen für die Ukraine im Visier. Die Deutschen halten die Debatte darüber für verfrüht. Warum sogar die Debatte? Häckerling stellt sich vor, dass wir die Debatte erst dann beginnen, wenn englische, schwedische, baltische und französische Soldaten bereits in der Ukraine stationiert sind und im Auftrag von P und T so tun, als würden sie die Sicherheit des Landes garantieren. Was sie natürlich nicht können, denn P und T haben bereits einen Deal ausgehandelt: P bekommt die Ukraine, T dafür Grönland und den Panama-Kanal. Die Europäer sind zu Recht aufgeregt.
Großartiges Amerika
Seit dem 6. November wissen wir es: Die Vereinigten Staaten von Amerika sind auf dem Weg zu neuer Größe. Der MAGA-Kandidat – warum heißt er nicht MEGA-Kandidat? – hat eine Mehrzahl der Wähler überzeugt. Wir im alten Europa sehen alt aus. Manche zittern aus Angst vor dem, was uns blühen wird. So wird der Tramp den Import unserer Waren durch Zölle verteuern. Er wird verlangen, dass wir mehr Geld fürs Militär ausgeben. Der Ukraine wird er den Beistand durch Waffen verwehren und wir sollen es ausgleichen, wenn wir meinen, es sei nötig. Er wird aus dem Klimaabkommen aussteigen und sich bemühen, dass die globale Luft mit mehr amerikanischem CO2 angereichert wird. Der Tramp-Erfolg wird die nationalistischen Parteien in Europa beflügeln. Der Ungar Orban reibt sich die Hände. Die italienischen, niederländischen, tschechischen und dänischen Nationalisten wittern Morgenluft. Jüngst haben sich die Rumänen auf den braunen Weg gemacht. Und wir anderen regen uns auf, befürchten das Schlimmste, sehen den Niedergang Europas bzw. dessen Verwandlung in eine Versammlung von Vasallen des neuen großartigen Amerika. Die Folgen: Flüchtlingen werden endlich das Betreten europäischen Bodens unterlassen. Der Klimawandel wird von seinen Leugner mit einfachen Argumenten beseitigt. Aus der Katastrophe wird eine Wetterkapriole, gegen die man sich halt schützen muss: Man kann in heißen Sommern die Klimaanlage einschalten, bei Regen einen Schirm mitnehmen, bei Sturm die Fensterläden gut befestigen und bei schlechter Luft einfach zu Hause bleiben. An Wasser mangelt es hier nicht; wir haben den Bodensee. Wenn dem Staat das Geld ausgeht, soll er sparen. Wer nichts arbeitet, soll sehen, wo er (oder sie) bleibt. Und sollte es weitere Probleme geben: Die großartigen USA werden uns zeigen, wie man sie löst.