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Gelesenes Programm

Bei ihren TV-Auftritten fordert die Kandidatin der Alternativen ihr Gegenüber immer wieder auf, das „Programm“ ihrer Partei zu lesen. Auf der „Heimseite“ (Deutscher sprich Deutsch) findet man etliche Texte: kurze, längere und sehr lange. Hier ein Auszug aus dem kurzen: Die EU hat sich zu einem zentralistischen System entwickelt, das demokratische Prinzipien untergräbt und nationale Souveränität einschränkt – eine Rückkehr zu einem Staatenbund souveräner Nationen mit klaren Grenzen ist dringend erforderlich. Der «Green Deal», die Euro-Transferunion und der geplante digitale Euro sowie der unersättliche bürokratische Apparat europäischer Behörden machen den Übergang der EU hin zu einer neu zu gründenden europäischen Wirtschafts- und Interessengemeinschaft notwendig. Im ersten Satz wirft man der EU vor, dass sie eine Union sei, die „nationale Souveränität einschränkt“. Täte sie das nicht, hätte sie keinen Sinn mehr. Die „Untergrabung“ der „demokratischen Prinzipien“ besteht für die Aefde darin, dass bestimmte Dinge nicht mehr in Berlin, sondern in Brüssel entschieden werden. Das ist aber keine „Untergrabung“, sondern eine Verlagerung. Der zweite Satz ist ein Monstrum. Sein Subjekt besteht aus 18 Wörtern. Das darin Genannte (Prädikat:) „macht (etwas) notwendig“, nämlich (es folgt ein Akkusativobjekt:) „den Übergang“ (es müsste wohl heißen: die Abschaffung) der EU und die Neuschaffung einer „Wirtschafts- und Interessengemeinschaft“. Aber, ist zu fragen, auch auf diese „Gemeinschaft“ müssten nationale Zuständigkeiten übertragen werden, sonst wäre sie keine. Will man das? Und diese Gemeinschaft müsste erst „neu gegründet“ werden, was viele Jahre dauern würde. Würde die EU inzwischen noch Bestand haben? Eher nicht. Und wie stellt man sich den Prozess der Entstehung einer solchen Gemeinschaft aus 27 Ländern vor? Recht verstanden will die Partei die Abschaffung der EU und die Rückkehr zu den Nationalstaaten. Ob das der deutschen Wirtschaft guttäte?

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Aufgeregte Alternative

Wenn man neben dem reichsten Mann der Welt sitzt und von ihm eines Gesprächs auf einem x-beliebigen Kanal gewürdigt wird, da kann man schon in Aufregung geraten. Die höchste Alternative Deutschlands durfte in englischer Sprache ihre Gedanken offenbaren. Schon beim Parteiprogramm geriet sie etwas ins Straucheln, kein Wunder. Wie soll man das auf Englisch erklären, wenn man es schon auf Deutsch kaum versteht? Auch um den Mars ging es, denn dort möchte der Interviewer irgendwann seinen Zeitwohnsitz einrichten. Und dann sprachen sie auch noch über einen politischen Führer, die Deutschlands größte Alternative nicht mehr erlebt hat. Adolf Hitler sei ein Kommunist gewesen, erfuhr die staunende Öffentlichkeit. Warum hat sie ihn nicht als „den größten Feldherrn aller Zeiten“ bezeichnet? Denn so sah er sich selbst. Aber ein Kommunist? Da liegt vermutlich eine Verwechslung vor. Zeitgleich zum besagten Hitler lebte weiter östlich ein gewisser Stalin. Der war Kommunist. Was die beiden verbindet, ist ihre Art und Weise, wie sie ihre diktatorische Herrschaft aufrechterhalten haben: durch massenhafte Vernichtung ihrer Gegner. Was dem einen sein Gulag war dem andern sein Konzentrationslager. Warum Deutschlands größte Alternative aller Zeiten das nicht wusste? Sie hat in dem Interview bekundet, das deutsche Schulsystem sei schlecht. Für diese Behauptung hat sie den klaren Beweis angetreten.

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Glückliche Leugner

Gewiss, es gibt auch Leugnerinnen. So lässt uns heute Frau W. von der A-Partei wissen, dass man das Klima vom Wetter unterscheiden müsse. Überschwemmungen habe es schon immer gegeben, aber ob das mit einem Klimawandel zu tun habe, könne niemand wissen. Es gebe da Algorithmen, die kein Mensch verstehe. Und dieses neue Gutachten über die Erderwärmung – da würden andere Meinungen unterdrückt, die zu gegenteiligen Ergebnissen kommen. Es sei nicht bewiesen, dass CO2 was mit dem Klima zu tun habe. Frau A. weiß, was sie sagt; sie bedient ihre Wähler*innen, zu denen offenbar glückliche Leugner gehören. Und Impfgegner: Denn man wisse doch, dass Corona nichts anderes als wie eine Grippe sei. Dass es andere Krankheitsverläufe gebe – alles nur bewusste Panikmache. Heute brachte der Rundfunk die Meldung, der Juli 2021 sei weltweit der bisher wärmste gewesen, seit es Aufzeichnungen gebe. Das ist bestimmt wieder eine dieser Falschmeldungen, die den öffentlichen Rundfunk auszeichnen und für die er auch noch unser Geld bekommt. Jeder hier im Süden der Republik hat doch gemerkt, dass wir keinen heißen, sondern einen kalten Juli hatten. Wie war das Leben doch vordem in alten Zeiten so bequem. Da gab es Epidemien, aber keiner hat davon gewusst. Da gab es Überschwemmungen, Hitzewellen, Eiszeiten – und wen hat es aufgeregt? Häckerling plädiert dafür, alle Meldungen, die vom Klima oder von Corona handeln, unter Index zu stellen und ihre Verbreitung unter Strafe. Man darf dann nicht mehr mit solchen Angstmachparolen kommen, denn die Menschen haben ein Recht auf einen ungestörten inneren Frieden und die Freiheit, vor falschen und auch noch schlechten Nachrichten bewahrt zu werden. Wenn ich das richtig weiß, ist dieses Informationsmodell in Ungarn und Polen bereits erfolgreich erprobt worden.