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Glückliche Leugner

Gewiss, es gibt auch Leugnerinnen. So lässt uns heute Frau W. von der A-Partei wissen, dass man das Klima vom Wetter unterscheiden müsse. Überschwemmungen habe es schon immer gegeben, aber ob das mit einem Klimawandel zu tun habe, könne niemand wissen. Es gebe da Algorithmen, die kein Mensch verstehe. Und dieses neue Gutachten über die Erderwärmung – da würden andere Meinungen unterdrückt, die zu gegenteiligen Ergebnissen kommen. Es sei nicht bewiesen, dass CO2 was mit dem Klima zu tun habe. Frau A. weiß, was sie sagt; sie bedient ihre Wähler*innen, zu denen offenbar glückliche Leugner gehören. Und Impfgegner: Denn man wisse doch, dass Corona nichts anderes als wie eine Grippe sei. Dass es andere Krankheitsverläufe gebe – alles nur bewusste Panikmache. Heute brachte der Rundfunk die Meldung, der Juli 2021 sei weltweit der bisher wärmste gewesen, seit es Aufzeichnungen gebe. Das ist bestimmt wieder eine dieser Falschmeldungen, die den öffentlichen Rundfunk auszeichnen und für die er auch noch unser Geld bekommt. Jeder hier im Süden der Republik hat doch gemerkt, dass wir keinen heißen, sondern einen kalten Juli hatten. Wie war das Leben doch vordem in alten Zeiten so bequem. Da gab es Epidemien, aber keiner hat davon gewusst. Da gab es Überschwemmungen, Hitzewellen, Eiszeiten – und wen hat es aufgeregt? Häckerling plädiert dafür, alle Meldungen, die vom Klima oder von Corona handeln, unter Index zu stellen und ihre Verbreitung unter Strafe. Man darf dann nicht mehr mit solchen Angstmachparolen kommen, denn die Menschen haben ein Recht auf einen ungestörten inneren Frieden und die Freiheit, vor falschen und auch noch schlechten Nachrichten bewahrt zu werden. Wenn ich das richtig weiß, ist dieses Informationsmodell in Ungarn und Polen bereits erfolgreich erprobt worden.

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Thüringer Gewurstel

Wenn man sich zu diesem Thema äußert, muss man sich vorab vor Missdeutung schützen. Also stehe am Anfang der Satz, dass der Verfasser weder ein Mitglied der Aefde ist noch deren Ziele unterstützt. Man darf einige aus dieser Partei als Nazi bezeichnen, doch weiß Häckerling, dass die eigentliche Zeit der Nazi zwischen 1933 und 1945 war, eine blutige, grässliche Epoche der deutschen Geschichte. Die Höckes von heute sind nicht so, obwohl allerlei Merkwürdiges aus ihrem Munde trieft. Eines muss man allerdings auch deutlich machen: Sie werden von deutschen Bürgern in beträchtlicher Zahl gewählt, sie sitzen in den Parlamenten, weil sie auf demokratische Weise in sie hineingewählt wurden. Im Thüringer Landesparlament gibt es etliche von ihnen. Sie haben bei der Wahl zum Ministerpräsidenten einen (unbedarften) eigenen Kandidaten aufgestellt. So wie auch die anderen, die Linke, die SPD und die Grünen. Ihr Kandidat schaffte in zwei Wahlgängen nicht die notwendige Mehrheit. Im dritten Wahlgang gab es drei Bewerber: einen roten, einen blauen und einen gelben. Es war zu erwarten, dass Ersterer die meisten Stimmen bekommen würde, dass sich die übrigen Stimmen auf die Bürgerlichen und die Nationalen verteilen würden. Aber Letztere tricksten, sie gaben ihre Stimmen dem Liberalen, so dass er plötzlich die Mehrheit hatte. Ein MP von Gnaden der Aefde, ein naives Opfer der Rechten. Skandal im Erfurter Sperrbezirk, Aufregung in Berlin, Wut der in Afrika weilenden Kanzlerin („rückgängig machen!“), Betretenheit bei den Liberalen, blanker Hass im linken Lager. Alles eine Nummer zu groß. Man könnte es verstehen, wenn Cedeu und Efdepe den Vertreter der Aefde zum MP gewählt hätten, haben sie aber nicht. Sie wurden die tumben Opfer einer cleveren und nicht zu erwartenden Strategie. Das ist ganz und gar nicht schön. Aber die Wahl war, mit Verlaub, korrekt, das Ergebnis so nicht zu erwarten. Es wird eine Fußnote in der Thüringer Geschichte bleiben. Das aufgeregte Polittheater ist übertrieben.

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Deutschtümelnde Alternative

Just zum gleichen Zeitpunkt, als sich der Bundespräsident in Polen für die deutsche Aggression 1939 entschuldigte, wählten im deutschen Osten unglaublich viele Deutsche die Partei mit dem A vorne und dem D hinten. Sie als rechtskonservativ oder deutschnational zu bezeichnen ist wahrscheinlich juristisch nicht angreifbar. Dass es in ihren Reihen Menschen mit nationalistischen Tendenzen gibt, wird niemand bestreiten. Sie wird von Menschen gewählt, die sich abgehängt wähnen, die sich als Opfer der deutschen Einheit sehen, denen es an Geld und Perspektiven mangelt, die insgeheim den alten DDR-Zeiten nachtrauern und die auf jeden Fall unter sich bleiben wollen. Menschen anderer Hautfarbe oder gar mit „sexueller Abnormität“ sind ihnen ein Gräuel. Die genannte Partei bietet ihnen Alternativen: sichere Grenzen, die Ausweisung von Fremden, eine Beibehaltung des Braunkohlebergbaus und damit auch des Heizens damit – Ausgaben für weniger klimaschädliche Heizungen sind unzumutbar. Dass sie für Europa wenig übrig haben und daher auch kein Geld für die „Rettung“ anderer Staaten ausgeben wollen, versteht sich von selbst. Im Mittelpunkt steht die die traditionelle deutsche Kleinfamilie, andere Familienmodelle dürfen keinesfalls akzeptiert oder gar gefördert werden. Alles Ge-Gender-e ist abzuschaffen. Wichtig ist der Partei ein gutes Verhältnis zu Russland; die Wirtschaftssanktionen gegen unseren lieben Nachbarn im Osten sind sofort zu beenden. Ob sie für die Beibehaltung des Soli für den Osten ist, konnte nicht eruiert werden. Wenn die Welt auf dieses neue bräunlich gefärbte Deutschland blickt, müsste sie ein wenig beunruhigt sein. Aber zum Glück gibt es andere Probleme: den Brexit, den brennenden Amazonas, den atomgierigen Iran, den unruhigen Nahen Osten, die Flüchtlinge in Nordsyrien, Hongkong, Afghanistan, Trump, Orban …