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Volkswageninsolvenz

Ganz ausgeschlossen ist es aus heutiger Sicht nicht, dass der einstige Staatsbetrieb Volkswagen zahlungsunfähig wird. Wenn es anders käme, würde ich mich sehr wundern. Denn wenn dieser Autokonzern so viel Geld auf der hohen Kante hat, dass er Strafzahlungen an die Vereinigten Staaten in zweistelliger Milliardenhöhe, Rückrufaktionen mit ähnlichen finanziellen Folgen und nicht kalkulierbare Wiedergutmachungen an geprellte Autokäufer ohne Offenbarungseid leisten kann, hat er seine Aktionäre betrogen; die hätten von diesen zig Milliarden ja etwas sehen müssen. Nun könnte man denken, dass eine VW-Pleite schlimm oder unvorstellbar wäre. Dabei würde aber vergessen, dass es in Deutschland noch viele Autobauer gibt, die davon profitieren würden. Beim Schlecker-Aus gab es Verliererinnen, gewiss, aber auch Gewinner in Gestalt anderer Drogerieketten. Gute und geschulte Automobilmitarbeiter würden leicht ein neue Stelle finden. Eine Auffanggesellschaft wäre zu gründen, die das Werksgelände nützen könnte. Sie wäre mit einem neuen Auftrag zu versehen: Jene Autos zu konstruieren, die der alte Konzern nicht zustande gebracht hat, solche z.B., die so viel Schadstoffe ausstoßen, wie sie dürfen, oder solche, die mit Strom oder etwas noch Alternativerem fahren. Und die vielen Firmen (Porsche, Audi etc.), die alle unter dem VW-Zeichen versammelt sind, könnten wieder ihre eigenen Wege gehen. Aber vielleicht kommt es doch nicht zum Zusammenbruch, weil das Land Niedersachsen und die Bundesrepublik Deutschland noch 20 bis 50 Milliarden zur Rettung des Konzerns in der Schublade liegen haben. Das wäre aber ein teurer und überdies sinnloser Spaß. Wieder – wie bei der Bankenkrise – würden die Schuldigen gerettet.