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Baden-Württemberg und die Lehrer

Die Kommission zur Neugestaltung der Lehrerbildung hat zugeschlagen. Was man lange geunkt hat, soll nach ihrem Willen nun Realität werden: der Einheitslehrer für die Einheitsschule. Das Bonbon: Alle dürfen zehn Semester studieren und können dann im Höheren Dienst (Eingangsstufe A 13) platziert werden, also mehr verdienen. Das wird teuer.

Was die Kommission so zu regeln empfiehlt, ist die erste Phase der Lehrerausbildung. Sie umfasst ein Bachelorstudium, auf den der Master unabdingbar folgt. Die Ausbildung erfolgt an den Pädagogischen Hochschulen und (wie lange noch?) an den Universitäten. Alle Absolventen können überall eingesetzt werden, auch in der Oberstufe. Die Ausstattung der PHs mit entsprechendem Lehrpersonal wird teuer.

Und was ist mit der zweiten Phase. Sie bleibt bei den Seminaren. Sie müssen konsequenterweise nun zu „Einheitsseminaren“ werden. Ihre Aufgabe wird nur angedeutet. Der Kernsatz lautet:

Eine zentrale Aufgabe der zweiten Phase der Lehrerbildung ist, das erworbene fachliche und bildungswissenschaftliche Wissen didaktisch-methodisch so aufzubereiten, dass es der Unterrichtswirklichkeit sowie insbesondere den individuellen Lernern im Klassenzimmer gerecht wird.

Mit dem unbestimmten Artikel „Eine“ deutet die Kommission etwas an, was sie nicht näher ausführt – andere zentrale Aufgaben. Bisher dachte ich, von der sprachlichen Logik her könne es nur eine, also die zentrale Aufgabe geben. Aber offenbar ist im Zentrum viel Platz.

Was aber ist diese eine zentrale Aufgabe? Es ist eine doppelte: (1) Das Wissen der Lehramtsanwärter im Hinblick auf die „Unterrichtswirklichkeit“ zu modellieren und (2) Methoden des individuellen Lernens zu vermitteln. Bei (1) fragt man sich, was die erste Phase dazu (neu) beiträgt, bei (2), wer die Ausbilder in den Stand versetzt, diese schwere Pflicht zu erfüllen.

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Die FDP und die Dummheit

War es dumm von Rösler, von der Aussichtslosigkeit des Kampfes gegen die rechtsradikale Dummheit zu reden? Jedenfalls hat er eine feine Vorlage für die Wahlmitbewerber gegeben. Die werden sie nutzen. Ist es doch viel populärer, die NPD verbieten zu wollen, als sie politisch anzugehen.

Ein bisschen hat er ja schon recht, der liebe Herr Rösler: Ein Parteiverbotsverfahren gegen die NPD birgt einige Risiken. Geht es schief, stärkt es die Partei. Geht es gut, ist sie zwar weg, aber eine neu wird bald folgen. Wir hatten da in den letzten Jahrzehnten schon einiges im Angebot.

Es ist keine Frage, dass der nationalistische Sumpf genau beobachtet, rechtlich verfolgt und mit der Zeit ausgetrocknet werden muss. Dabei geht es nicht ohne verdeckte Ermittler. Leser von Thrillern wissen das. Es ist auch keine Frage mehr, dass sich manche Behörden mit der Verfolgung des postfaschistischen Milieus schwer tun. Es gibt da Sympathien, möglicherweise. Aber diese geistige Nähe zum rechten „Gedankengut“ (ein dummes Wort für ein ungutes Gut) lässt sich nicht so einfach verbieten. Es ist nicht einmal verboten, so zu denken, denn es herrscht hierzulande auch bei diesen Themen Gedankenfreiheit.

Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens, das wusste schon ein klassischer deutscher Dichter aus Württemberg. Manchmal muss man sie aushalten. Manchmal lässt sie sich mit klugen Gedanken und einer noch klügeren Strategie ein wenig aufhellen. Aber unsere Politik versucht erst gar nicht die Engstirnigen und Dummen klüger zu machen. Man beschränkt sich darauf, sich davon abzugrenzen. Das ist zu wenig.