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Unsaubere Holzeisenbahn

Sindelfingen war einst eine wohlhabende Stadt. Da konnte man es sich sogar leisten, vor dem riesigen Rathaus eine Holzeisenbahn für die kleinen Bürgerinnen und Bürger aufzubauen. Sitzt man darin, sieht man weit über sich die Amtsräume des Oberbürgermeisters. Ob er auch gelegentlich den Blick nach unten wirft auf seine Holzeisenbahn?
Das wäre gar nicht so übel. Und einen Blick hineinzutun wäre sogar noch besser.

Ich hätte ihn auch nicht getan, wäre nicht der Enkel so zugbegeistert und drängte uns immer wieder zum Besuch des „Rathauszugs“. Er sieht auch gut aus, wenigstens auf den ersten Blick. Der zweite relativiert das. Um den Zug herum liegt oft Müll und Schmutz. In ihm kann man in etlichen Sprachen Ferkeleien und Attacken lesen. Viele Stellen sehen angekratzt aus. Vom Zahn der Zeit? Nein von den Taschenmessern der Zeitgenossen. Nur mit einer gewissen Überwindung nimmt man auf Geheiß des Kleinen auf den Sitzen Platz und spielt den Reisenden.

Ein Glück: Der nimmt die Schmuddeligkeit offenbar nicht oder noch nicht wahr und spielt den Lokomotivführer mit der den Dreijährigen eigenen Begeisterung.

Ich weiß, die Stadt ist völlig verarmt. Trotzdem wird im Rathaus regelmäßig geputzt. Es wäre schön, wenn sich mal jemand mit dem Besen und ein wenig Farbe an der Holzeisenbahn zu seinen Füßen betätigte.

3 Antworten auf „Unsaubere Holzeisenbahn“

Das hängt davon ab, ob man das besagte Spielgerät nur pflegen (sauber halten) oder sanieren will. Letzteres kann unsere arme Stadt sicher auf lange Zeit nicht mehr leisten, Ersteres wäre bei intelligentem Einsatz der vorhandenen personellen Ressourcen durchaus möglich. Allerdings ist es sicher eine Utopie, zu erwarten, dass Menschen, die in einem Büro sitzen, mall zwischendurch einen Besen oder Lappen oder Pinsel in die Hand nehmen. Wo kämen wir da hin? Und was würde der Personalrat sagen? Im Übrigen ist die Holzeisenbahn nur ein Beispiel. Viele Spielplätze in der Stadt sehen schlimm aus.

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