Endlich gibt es mal wieder ein Streitthema, das sich zum Aufreger eignet. Nein, es ist nicht die Debatte um die Steuersenkung. Die will angeblich keiner mehr ernst nehmen, obwohl sich wahrscheinlich niemand gegen niedrigere/gerechtere/transparentere Steuersätze wehren würde.
Das Thema der Woche ist die Dreigliedrigkeit des Schulwesens. Ausgerechnet nach Trinitatis wird es aufs Tapet gebracht. So sind religiöse Grabenkämpfe in der CDU vorherbestimmt. Auch beim Kampf um das Dogma der Dreifaltigkeit ging es bekanntlich hoch her. Das geschah allerdings in grauer Vorzeit und spielte sich in Ägypten ab.
Das Schöne am Streit um die Dreifaltigkeit des Schulwesens ist, dass er dem um des Kaisers Bart ähnelt und demzufolge unnötig wie ein Kropf ist. Denn das pfeifen ja nun die Bildungsspatzen von ihren Pisa-Dächern: Die Form des Schulwesens, seine Struktur ist eher belanglos. Man kann sie ändern, man kann sie auch lassen, an den Schulleistungen – und damit sind die Leistungen der Schüler gemeint – ändert das so gut wie nichts.
Es ist der Unterricht, der den Schulerfolg bestimmt. Und da man in jeder Schulform gut oder schlecht unterrichten kann, ist es ziemlich egal, wie sie aussieht.
Wie aber sähe guter Unterricht aus? Er wäre orientiert an den Kindern und ihrer viel- und nicht nur dreifältigen Begabung. Er könnte sich auf unterschiediche Interessen einstellen und würde nicht einfältig alle über einen Kamm scheren. Er schüfe einen Rahmen, in dem Kinder lernen wollen und nicht nur lernen müssen. Kurzum: Es wäre ein Unterricht, an dem sogar Lehrer ihre Freude haben könnten.