Wenn die Stuttgarter Zeitung nicht einen so euphorischen Vorabbericht geschrieben hätte, wäre uns dieser entsetzliche Krimi im ZDF erspart geblieben. Was als „noch spannender als ein Tatort“ angepriesen wurde, war noch langweiliger als diese Sonntagabendfüller der ARD es üblicherweise sind.
„Die Toten vom Bodensee“ (3.11.14, ZDF, 20.15 Uhr) entpuppten sich als eine sinnlos konstruierte Geschichte über keltische Masken, die den Anlass für einen Rachefeldzug liefern. Aber nicht nur die Geschichte war abstrus, auch die im Vorfeld als neues „Traumpaar“ apostrophierten Ermittler erwiesen sich eher als Albtraum. Der Lindauer Kommissar, den man im Fernsehen schon mehrfach als Verbrecher erleben durfte, gab einen harmlosen jungen Mann ohne jedes Charisma, die Bregenzer Kollegin verstand es zwar, geheimnisvoll auszusehen, doch ihr hauptsächliches Geheimnis war das, was sie sagte. Man konnte ihr Genuschel schlicht nicht verstehen. Wieder einmal bestätigte sich der Befund, dass der deutsche Schauspieler im deutschen Fernsehen nur noch Gebrabbel von sich gibt und weit weg davon ist, diese Sprache verständlich zu artikulieren. Dieses Ermittler-Duo ist im Übrigen ein müder Abklatsch des schwedisch-dänischen “Traumpaars” in der großartigen Serie “Die Brücke”.
Weil das ZDF vom Erfolg der beiden Herrschaften voll überzeugt ist, hat man bereits eine zweite Folge drehen lassen. Sie wird auf uns als Zuschauer verzichten müssen.