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Abiturdefekte

Auch früher gab es Fehler beim Abitur. Ich kann mich an so manche hektische Telefonaktionen zu Oberschulamtszeiten erinnern. Morgens um sieben wurde man um die Korrektur von Zahlen in Mathematikaufgaben, um Ersetzung von Vokabeln in den Fremdsprachentexten und um die Verbesserung von Angaben in den naturwissenschaftlichen Fächern gebeten. Es hat mit dem Verbessern immer geklappt, wenn auch mit erhöhtem Adrenalinspiegel der Beteiligten. Legendär ist die Geschichte von der undichten Stelle bei der privaten Druckerei, die mit der Vervielfältigung der Abituraufgaben betraut war. Plötzlich waren sie bekannt. Man musste die Aufgaben für die Nachtermine nehmen, mit der Folge, dass der schließlich dritte Aufgabenaufguss (der für die Nachschreiber) in seiner Qualität sehr zu wünschen übrig ließ. Das Zentralabitur auf Landesebene ist eine logistische Herausforderung. Dass solche Systeme fehleranfällig sind, kann niemand wundern. Ein bundesweites Zentralabitur wäre es noch mehr. Über einiges beim Abitur 2017 muss ich mich aber schon wundern: dass 18 Schulen trotz einer Aufforderung der Schulverwaltung eine Änderung der Aufgaben nicht registriert und umsetzt, müsste genauer untersucht werden. Wollten sie nicht oder konnten sie nicht? Aber warum nicht? Liest man dort grundsätzlich nicht, was vom RP kommt? Merkwürdig ist auch die Diebstahlanfälligkeit mancher Schultresore. Es gäbe sicher welche, die man nicht so leicht knacken kann. War man bei der Anschaffung zu naiv oder zu sparsam? Beides ist eigentlich inakzeptabel. Für die Ruhe der Prüflinge und ihrer Lehrkräfte müsste man schon ein paar Euro übrig haben.

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