Das war sie also, die hochgelobte TV-Serie „Bad Banks“. Die Kritik im Vorfeld war geradezu überschwänglich. Endlich eine Serie, mit der Deutschland im internationalen Wettbewerb mithalten könne! Ich weiß nicht. Nach den sechs Folgen bleibt ein schales Gefühl zurück. Gewiss, es ist „was los“: Drogen, Sex und Verbrechen, starke Frauen setzen sich gegen unfähige Männer durch. Bilder aus aller Welt (London, Paris, Brüssel, Luxemburg, Bahrain) konkurrieren mit denen deutscher Großstädte (Berlin, Leipzig) und natürlich der stete Blick aufs Frankfurter Bankenviertel. Der Blick in Großraumbüros mit eifrig arbeitenden jungen Menschen, die ständig auf ihre Handys starren, Kurznachrichten austauschen und sich des Nachts intensiv vergnügen. Das alles sieht so aus, als wäre es die Realität. Aber leider gibt es zwei Defizite: Man versteht nicht, an welchen „Produkten“ diese Banker arbeiten. Sie „erklären“ es in zwei Sätzen, die so schlecht gesprochen werden, dass man sie schon akustisch nicht versteht. Das alte Problem: Der junge deutsche Schauspieler kann nicht sprechen. Zum Glück gab es auch noch ein paar ältere, deren Sätze sogar bis zu meinen Ohren durchgedrungen sind. Aber selbst wenn die Erklärungen der Finanztransaktionen verständlich gesprochen worden wären, sie wären unverständlich geblieben. In dieser Kürze lässt sich das einfach nicht ausdrücken. Sollte es auch nicht. Es geht hier gar nicht um die Banken, sondern um den Wettbewerb im Seriengeschäft. Und die Moral? Am Ende lohnt sich das Verbrechen. Das junge Team wird weiter an seinen Betrügereien arbeiten. Es zählt nur der Erfolg, es geht nur um die Karriere. Schöne neue Welt.
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