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Machtverliebter Grüner

Das muss man erst einmal hinbekommen: aus einer längst gefällten Entscheidung eine medial aufgehübschte Veranstaltung zu machen. Wer hätte je gezweifelt, dass der Herr K. so lange als Minischterpräsident walten möchte, bis es einfach nicht mehr geht. Sorgfältig war er darauf bedacht, keinen innerparteilichen Konkurrenten aufzubauen. Wer sollte, wer soll es denn sonst machen außer ihm? Wer außer K. kann das überhaupt? Es gab mal eine Zeit, in der die Grünen verlangten, dass Mandate nach einer halben Legislaturperiode abgegeben werden, weil man damals wusste, dass langes Innehaben von Ämtern den Abstand von der „Basis“ zu sehr vergrößert. Gibt es bei den Grünen das Wort „Basis“ überhaupt noch? Man kann mit Fug sagen: Sie sind im parlamentarischen System angekommen. Und dass K. dann fast 73 ist, wenn er, wiedergewählt (was sonst?), sein altes Amt wieder neu antritt, wen kümmert’s? Andere schickte man mit 65 (oder jetzt 66) in den Zwangsruhestand und fragte sie nicht, ob sie vielleicht noch arbeiten wollen. Wieder andere sind von ihrer Berufsarbeit so erschöpft, dass sie den Ruhestand lange vor 65 herbeisehnen. Offenbar ist das Amt des MP nicht so anstrengend. Es gibt halt doch so manches Annehmliche in dieser Position. So werden wir den weitere Jahre grün regiert werden, ohne dass man etwas davon merkt.

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Richtige Schreibung

Zum Beginn des neuen Schuljahrs hat sich das KM in BW etwa ausgedacht, was zur Steigerung der Qualität der Schülerleistungen beitragen soll. Es ist ein Griff in die schulrechtliche Mottenkiste. Dort lag sie unbeachtet und wirkungslos, die Verordnung über die Beurteilung von Rechtschreibleistungen im Fach Deutsch und den anderen Fächern. Sie wurde vor Jahren ein Opfer der Abwertung des korrekten Schreibens. Das sei lange überbewertet worden, hieß es, es gebe keinen Aufschluss über die Qualität eines Schülers, sei bloße Konvention, gängle die Kinder beim Formulieren … Und so fiel das Thema Orthografie der Vergessenheit anheim. Nichts war es mehr mit dem Abzug von Noten oder Punkten bei schlechter Darstellung in den anderen Fächern. Selbst im Fach Deutsch blieben die formalen Mängel bei der Leistungsbeurteilung fast völlig außer Betracht. Mit der Folge, dass auch die Lehrkräfte selbst in ihrer Rechtschreibkompetenz spürbar schwächer wurden. Aber nun soll das Steuer herumgerissen werden. Das richtige bzw. unrichtige Schreiben soll wieder in die Notengebung eingehen. Man darf gespannt sein, ob diese Neuerung, d. h. die Wiedergeburt des Alten, auf Gegenliebe oder wenigstens Beachtung stößt. Häckerling hat seine Zweifel. Mit dem Verordnen allein ist es nicht getan. Wer selbst Probleme mit der Orthografie hat, wie soll der (oder die) den Rotstift an der richtigen Stelle ansetzen? Wer ohne orthografischen Druck aufgewachsen ist, wie soll der (oder die) nun einen solchen ausüben?

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Riesige Autos

Wer in einem großen Auto sitzt, habe das Gefühl, mächtiger zu sein als andere, die in ihren normalen Klitschen durch die Straßen fahren, heißt es. Wer aus seinem SUV von oben herab auf die anderen blicke, komme sich einfach größer vor. Kein Wunder, dass der Absatz dieser Kisten boomt. Sie spülen der Autoindustrie Milliarden in die Kassen. Und jetzt kommt die gute Nachricht: Dieses Geld zahlen sie nicht als Dividende an die Aktionäre aus oder als Boni an die Mitarbeiter, nein, damit finanzieren sie die Forschung und entwickeln das Auto der Zukunft. Wenn es denn so ist. Das künftige Auto werde kleiner und fahre elektrisch oder mit Wasserstoff und rette die Umwelt. Dumm nur, dass eine aktuelle Umfrage ergeben hat, dass zwei Drittel der Deutschen keine E-Autos wollen: zu teuer, zu wenig Reichweite, zu lange Aufladezeiten. Sie wollen lieber SUVs, wollen zwei Parkplätze belegen, schnell und viel fahren, Sprit verbrauchen, Benzin oder Diesel, nur keinen Strom. Sie wollen auch künftig das Gefühl der Überlegenheit im Straßenverkehr kultivieren. Und der Klimawandel? Da gibt es eine wunderbare Denkschablone: Niemand könne beweisen, dass er vom Menschen verursacht sei. Alles nur Propaganda und Angstmacherei. Alle Verbote sind von ein paar Irregeleiteten erzwungen und völlig unnötig. Freie Fahrt für freie Bürger!