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Präsidiale Rechtschreibkritik

Der MP (meint hier nicht Maschinenpistole, sondern Ministerpräsident) des Landes BW (Baden-Württemberg) hat verlauten lassen, dass die Rechtschreibung nicht so wichtig sei. Näheres teilen die Zeitungen nicht mit. Wahrscheinlich denkt er an die armen Schüler, die sich an die vom Land einst (Anfang des 21. Jahrhunderts) verordneten Rechtschreibregeln halten sollen. Da es damit nicht zum Besten steht, hat die KM (Kultusministerin) von BW vor Jahresfrist den Lehrkräften ein hübsches Heft in die Hand gedrückt, dem sie die wichtigsten Vorschriften der Orthografie entnehmen können. Wahrscheinlich ist das Herrn Krätschmann entgangen. Er kann sich ja nicht um alles kümmern. Nun muss man darüber nachdenken, was er mit „nicht so wichtig“ ausdrücken will. Dass die Klimafrage wichtiger ist? Dem könnte man zustimmen. Dass schlechte Ausdrucksweise und Schreibfehler in einer Schülerarbeit ohne Belang sind? Das würde dem widersprechen, was die KM fordert. Creitschmann ist also gegen eine Anordnung der Frau Eisenmann? Ist das schon ein Teil des Wahlkampfs für 2021? Oder erinnert sich der MP nur an seine Jugend, als man schon einmal die pädagogisch eigenartige Ansicht vertrat, es sei egal, wie die Kinder schreiben, Hauptsache, sie schreiben überhaupt. Die Lehrerinnen und Lehrer sollen einfach raten, was das Kind mit seinen Wörtern und Sätzen mitteilen will. Man dürfe es nicht mit Orthografie-Regeln quälen, ein lebenslanges Rechtschreib-Trauma solle tunlichst vermieden werden. Chrätschman ist mal wieder seiner Zeit voraus. Er stellt sich schützend vor die Schulkinder. Schlieslich sint sieh unnsere Zuhkunnft.

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