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Schule

Geforderte Lehrkräfte

Der PISA-Spezialist hat den deutschen Lehrerinnen und Lehrern ins Gewissen geredet, genauer gesagt, sie ermutigt, ihre Rolle als Lehrende besser wahrzunehmen. Denn an den Lehrkräften liege es in erster Linie, ob sich der Unterricht in Deutschland verbessert. Sie sollten ihre Chancen sehen und nutzen und nicht nur beklagen, dass sie keine hätten. Sie seien nicht bloß die ausführenden Organe der Schulverwaltung und verpflichtet, deren Vorgaben zu erfüllen, sondern in erster Linie die Partner der Schülerinnen und Schülern. Die hätten ein Recht auf einen guten, lebendigen, kreativen und wirkungsvollen Unterricht. Nicht die punktgenaue Umsetzung des Bildungsplans ist gefragt, sondern die Entwicklung von Unterrichtsverfahren, die den Kindern entgegenkommen und sie dort abholen, wo sie stehen. Die Lehrkräfte sind Helfer und Begleiter beim Verstehen. Sie tragen dazu bei, dass die Schüler zu selbstständigen und eigenverantwortlichen Lernern werden.  Sie regen sie zum Denken an und nicht zum bloßen Reproduzieren von unverstandenem Auswendiggelerntem. Das in etwa ist das Ziel des Unterrichts. Es wird viel Mühe kosten, es zu erreichen. Denn jedes Kind steht als Lerner woanders. Es „abzuholen“ wird schwierig, weil man erst einmal herausbringen muss, an welcher Haltestelle es wartet. Dazu bedarf es effektiver diagnostischer Werkzeuge. Wenn geklärt ist, woran es fehlt, sind die passenden Lern- und Übungsmaterialien zu finden. Die müssen anregungsreich sein und passend eingesetzt werden. Wie schafft man diesen individualisierten Unterricht? Indem man die Individuen zu Lerngruppen bündelt, die Teile des Lern- und Erkenntnisweges ohne Hilfe von außen gehen können. Dazu müssen sie befähigt werden, sich aus dem Fundus des Lernmaterials das ihnen gemäße herauszuholen und zu bearbeiten. Sie müssen ihren Lernprozess eigenverantwortlich organisieren, natürlich unterstützt von den Lehrenden. Von denen ist Flexibilität gefordert. Sie brauchen eine rasche, fluktuierende Auffassungsgabe: Was für Übungsmaterial braucht Gruppe 1? Worauf sollte ich Gruppe 2 hinweisen? Warum stagniert Gruppe 3? Warum findet Gruppe 4 nicht zu einem Arbeitsmodus? Gute Lehrkräfte stehen nicht vor der Klasse, sondern agieren in ihr.

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