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Jahreswechsel

Worin liegt eigentlich das Neue am neuen Jahr? Bringt nicht der Jahreswechsel alljährlich die Wiederholung des sattsam Bekannten und immer Gleichen? Alle Jahre ertönen Böllerschüsse vorm, beim und nach dem Silvesterabend. An jedem Neujahrsmorgen liegen Reste von Raketen auf den Wegen und Plätzen. Dazu gesellen sich leere Flaschen, die vom nächtlichen Alkoholkonsum Zeugnis ablegen. Die Armen der Gesellschaft, die sich mit Flaschenpfand ein Zubrot verdienen, hätten gut zu tun, wenn sie wach wären. Jedes Jahr beglücken sich die Menschen mit guten Wünschen, die sehr gut tun, aber sehr wenig helfen. Denn die Probleme vom 31.12. haben sich am 1.1. leider nicht verflüchtigt. Wie sollte das auch gehen? Selten reicht das Wünschen aus, um die Wirklichkeit zu verändern. Es könnte aber schon helfen, wenn sich im neuen Jahr die Entschlossenheit zum Handeln mit Ideen paarte, wie man den Problemen erfolgreicher zu Leibe geht als im alten. An welchem Problem könnten Politik und Gesellschaft heuer ihre guten Vorsätze erproben? Natürlich an der „Flüchtlingskrise“. Sie ist mit dem Jahreswechsel in jene Phase gerutscht, wo die schönen Reden in klares Handeln münden müssten. Ich nenne einiges: raschere Entscheidungen über das Bleiberecht, gesetzliche Pflicht zum Deutschlernen für alle Neubürger, gepaart mit entsprechenden Angeboten, Wohnungsbau für alle, die hier (seit Kurzem oder Längerem) leben, unbürokratisches Handeln bei der Ermöglichung von Arbeit, exemplarische Bestrafung von Fremdenhasstätern, Förderung von willigen Flüchtlingen und Sanktionen gegen jene unter ihnen, die sich gewaltbereit geben, Sicherung der EU-Grenzen, notfalls auch zähneknirschendes Kooperieren mit dem Neu-Hitler Erdogan, Friedenssuche in Syrien, Förderung der afrikanischen Wirtschaft, massives Einwirken auf die Kampfhähne im Nahen und Mittleren Osten, weniger Rüstungsexporte, dafür mehr Export an Menschen und Ideen zur Besserung der Lebensverhältnisse in Nah und Fern, Umsetzung der Klimazielversprechen, damit nicht neue Fluchtursachen entstehen … Die Liste lässt sich fortsetzen.

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