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Unanständige Sieger

Man kann ein Fußballspiel gewinnen – in der 95. Minute, offenbar dürfen die Deutschen so lange spielen, bis sie gewonnen haben, man kann es auch verlieren, weil man den Ball einfach nicht ins Tor bringt. Das ist so banal wie der Herberger-Satz, dass der Ball rund sei, der Ausgang eines Spieles also offen. In diesen beiden Sätzen kommt das Wort „Spiel“ vor. Das Wort steht manchmal als Gegensatz zum „Ernst“. Die WM der Ballkicker ist in dieser Hinsicht sehr ernst. Auch die Spieler sind selten spielerisch, sondern eher verbissen. Selbst gute unter ihnen haben offenbar jeglichen Humor eingebüßt. Und dünnhäutig sind sie auch. Mit harschen Worten beklagen deutsche Spitzenkicker die Kritik an ihren dürftigen Leistungen. Leute, wir sind hier nicht im Kindergarten, wo man alles lobt, was die Kleinen tun. Ihr verdient ein Vielfaches von dem, was der Normalbürger erhält, da solltet ihr in der Lage sein, auch mit Häme umzugehen. Wir Zuschauer müssen euch zusehen, wie ihr den Ball nicht ins Tor bekommt. Das lässt sich oft nur mit Sarkasmus aushalten. Dann gibt es noch die Funktionäre. Der DFB hat einen Tross, der drei Mal so viele Menschen umfasst wie die Mannschaft. Die kosten viel Geld und bringen meist wenig. Und dann können sie sich nicht benehmen. Einen Verlierer zu verhöhnen, das geht gar nicht. Da kann man sich auch nicht auf Ereignisse aus dem letzten Jahrhundert berufen. Im Englischen heißt es Fairness, im Deutschen Anstand. In dieser Kickerclique fehlt es offenbar daran. Schickt sie heim!

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