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Befremdliche Entwicklung

Eine neue statistische Erhebung zeigt, dass die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland gewachsen ist. Ein Drittel der Deutschen lehne Fremde ab, heißt es, im Osten sei es mehr als ein Drittel (45 %), im Westen etwas weniger als ein Drittel. Nun bin ich mir nicht im Klaren, ob ich auch zu denen gehöre, die was gegen Fremde haben. Es fällt mir nicht schwer, zugegeben, dass ich mich mit manchen Mitmenschen schwer tue. Sie verhalten sich so, dass es mir zuwider ist, sie machen Aussagen, die ich borniert finde, sie geben mit ihrem Besitz an, sie schaden der Umwelt, sind eingebildet und arrogant. Solche Menschen lehne ich ab. Es ist mir nicht möglich, diese Unausstehlichen sympathisch zu finden. Ich kenne einige nette Menschen, die aus „dem Osten“ kommen, aber ich finde es armselig, dass offenbar viele dort ihrer alten DDR nachtrauern, dass sie „den Westlern“ vorwerfen, sie erobert und gedemütigt, ihnen ihre Identität, ihren Besitz genommen zu haben. Es geht nicht darum, die Untaten mancher aus der alten BRD zu beschönigen, die sich am Osten bereichert haben. Aber ich persönlich habe denen im Osten nichts genommen, im Gegenteil: Sie bekommen seit vielen Jahren bares Geld von mir, den Solidarzuschlag. Da geht es um Beträge von mehreren tausend Euro. Das haben sie bekommen und ohne Widerspruch angenommen. Aber sie sind immer noch unzufrieden, warum auch immer, und sie nehmen mich auf in die Gruppe von Menschen, die sie hassen. Ich hasse niemanden, aber ich tu mich schwer mit den Ostlern. Dort kultiviert man gern seine Fremdenfeindlichkeit und seine Ressentiments gegen die Menschen aus dem Westen der Republik, ich nehme mir die Freiheit, meine Antipathie gegen diese „neuen Deutschen“ zu pflegen. Sie sind mir fremd, sie sind Fremde.

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