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Digitale Utopie

Milliarden sollen fließen, um die Schulrepublik Deutschland in digitale Höhen zu befördern. Doch der Weg zum Gipfel ist beschwerlich und hält so manchen Stolperstein bereit. Zunächst darf man gespannt sein, wie sich der Geldfluss von Berlin (z. B.) nach Stuttgart gestaltet. Ist man dort überhaupt bereit, es anzunehmen, wo doch die Kulturhoheit des Landes dem entgegensteht? Nimmt das Land es wider Erwarten doch an, stellt sich die Frage, was man damit anstellt. Bekommen es die Schulträger, aber nach welchen Kriterien? Müssen die ausgereifte Projekte vorweisen oder geht es nach dem Prinzip der Gießkanne? Wenn Letzteres der Fall ist, ergeben sich zwei Möglichkeiten: Entweder die Schulträger behalten das Geld („Wir haben eh so hohe Ausgaben für die Schulen“) oder sie geben es an ihre Schulen weiter. An alle oder nur manche? Und die Schulen? Was sollen sie mit dem Geld anfangen? Manche Kollegien werden vielleicht ein paar PC oder Beamer oder Whiteboards oder Laptops anschaffen, manche die Achsel zucken, weil sie, dem Medien-Guru Spitzer folgend, mit dem Digitalen pädagogisch nichts im Sinn haben. Und manche Schulen werden froh sein, endlich ein bisschen weiter zu kommen auf dem steinigen Weg zum digitalen Gipfel. Häckerling vermutet: In einigen Jahren wird man eine ernüchternde Bilanz der digitalen Offensive ziehen.

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