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Gewerkschaftlicher Tadel

Die schulpolitischen Themen im Lande wiederholen sich. Mal ist es der Unterrichtsausfall, der eine Erregung auslöst, mal die Qualität des Unterrichts und heute ist es die Lehrerfortbildung. Ihr kann die Dame von der Gewerkschaft „höchstens ausreichend“ geben – eine etwas eigenartige Form der Notengebung; denn eigentlich kennen wir nur 4, 4 plus und 4 minus. Wahrscheinlich meint sie Letzteres. Und warum? Weil die Lehrerfortbildung nicht „nachhaltig“ und „vernetzt“ sei und am tatsächlichen Bedarf vorbeigehe. Das mag sogar stimmen, aber einen Aspekt klammert die Vertreterin der Lehrerschaft aus: das Fehlen jeglicher Verpflichtung, in regelmäßigen Abständen an Fortbildungen teilzunehmen, sowie das systematische Evaluieren des Unterrichts und eine sich daraus ergebende, auf den einzelnen Lehrer zugeschnittene (und nicht verhandelbare) Fortbildung. Derlei ist bisher am Widerstand der Lehrerverbände gescheitert. Bloß keine Verpflichtungen, wir setzen auf Freiwilligkeit! Da kann natürlich am Ende nur ein „knappes Ausreichend“ herauskommen. Was der Steuerzahler auch mal wissen möchte: Erfüllen die teuren Fortbildungen ihren Zweck? Werden die dort erworbenen Kompetenzen „behalten“ oder ist nach ein paar Wochen alles Fortbildungswissen wieder vom Winde verweht? Nicht nur Schüler vergessen Gelerntes rasch, auch bei Lehrkräften verdunstet nach kurzer Zeit, was man ihnen bei der Fortbildung vermittelt hat. Man muss also nachfassen und prüfen, ob sich der Aufwand gelohnt hat, welche positiven Veränderungen beim Unterrichten eingetreten sind – oder, wenn nein, warum das Ganze für die Katz war.

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