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Unvergleichliche Kunstwerke

Sindelfingen ist nicht nur die Stadt mit den rekordverdächtigen Finanzproblemen, sie beherbergt auch wunderbare Kunstwerke. Dazu gehört vor allem die Sammlung Lütze mit ihren weit über 1000 Bildwerken. Aber auch die private Sammlung Reinheimer ist bemerkenswert. Was haben die Finanzmisere und die Sammlungen miteinander zu tun? Leider viel. Die eine könnte die anderen aus der Stadt vertreiben. Denn immer dann, wenn das Geld in der Stadtkasse knapp wird, denkt man an die Abschaffung der städtischen Galerie.

Das fände ich fatal. Was soll aus dem Alten Rathaus, was aus dem Kleihues-Turm werden? Gemeinsame Ausstellungen mit „Kunst + Projekte“ gäbe es nicht mehr. Und was würde aus den Sammlungen? Soll man alles verscherbeln, um die Löcher in der Kasse zu stopfen? Das wäre nicht nur ein Schwabenstreich, sondern auch ein Zeichen von Kulturarmut.

In der Krise soll man sich bekanntlich auf seine Stärken besinnen; und dazu gehören in Sindelfingen nun einmal die Sammlungen. Mit „weg damit“ wäre mehr weg als eine Reihe von Kunstwerken. Was in Jahrzehnten aufgebaut worden ist, verschwände spurlos und für immer.

Würde Sindelfingen damit reicher oder gar lebenswerter? Ganz und gar nicht, meine ich.
Die Alternative? Nachdenken über ein finanzierbares Modell zur Erhaltung der Galerie und ihres Bestandes.

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Unzulängliche Müllentsorgung

Der Bewohner (und auch die Bewohnerin) des Landkreises Böblingen ist in der Rolle des Müllentsorgers stark gefordert, logistisch, aber auch finanziell.

Da sind die Abholtermine von drei verschiedenfarbigen Mülltonnen zu überblicken: unterschiedliche Wochentage und unterschiedliche Abstände zwischen den “gleichfarbigen” Abfuhren. Da muss man für die grüne Tonne im Fachhandel oder auf dem Rathaus eine Jahreswertmarke erwerben. Die Bezahlung der Restmüllleerungen erfolgt auf der Grundlage einer Jahresrechnung durch Abbuchung. Die blaue Tonne mit dem Altpapier wird gratis geleert – wie schön für uns!

Aber dann gibt es noch die “Wertstoffe“: Plastikmüll, Dosen, Milchtüten, Batterien, Aluminium, Holz und dergleichen mehr. Sie müssen auf den Wertstoffhof gebracht und dort in die entsprechenden Container geworfen werden. Wehe, man macht etwas falsch, dann ist eine tadelnde Bemerkung des dortigen Personals fällig. Die Hin- und Rückfahrt beträgt – je nach dem Ziel, für mich kommen Sindelfingen-Maichingen oder Sindelfingen-Schwertstraße oder Böblingen-Hulb in Frage, zwischen fünf und zwölf Kilometer. Das ist selbst bei einem Kleinwagen nicht ganz billig (drei bis sieben Euro). Über die steuerliche Absetzbarkeit dieser “Dienstfahrten” müsste man mal nachdenken. Das Parken am Wertstoffhof erfordert gute Nerven, herrscht dort doch zu Stoßzeiten das reine Chaos. Und über den Schadstoffausstoß sollte man sich auch mal Gedanken machen.

Es ist daher gut, wenn die FDP im Kreistagswahlprogramm ein neues Konzept für die Abfallentsorgung fordert.

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Unzugängliche Kreistagsprotokolle

Auf der Homepage des Landkreises Böblingen fand sich im März 2009 ein Link “Protokolle (öffentlich)“. Wenn man ihn anklickte, wurde ein Passwort verlangt. Auf meine Bitte an den Webmaster, mir eines zu geben, kam der Hinweis, es handle sich um eine Versuchsphase. Er werde den Link wieder löschen. Was er dann auch tat.

Meine Einlassung, dass es doch hilfreich wäre, wenn man – zum Beispiel wie ich als FDP-Kreistagskandidat – noch vor der Wahl im Juni 2009 auf die Protokolle des Kreistags zugreifen könnte, wurde mit dem Angebot pariert, ich dürfte sie ja gerne bei einem Besuch im Landratsamt einsehen.

Bürgernähe sieht anders aus.