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Heuspinnerinnen

Was sie über die Rentenpolitik der quantitativ großen schwarz-roten Koalition sagt, dem kann man einiges abgewinnen. Frau Göring-Eckardt geißelt die Erhöhung der Mütterrente und die Frühverrentung mit 63, weil sie zu teuer sei und zu Lasten der Jüngeren gehe. Dass sie im Glashaus sitzt, weil ihr Mann, ein evangelischer Pfarrer, bereits mit 60 in den Vorruhestand gegangen ist, lassen wir mal außer Betracht.

Aber ein Satz darf ihr nicht durchgehen. Er wirft ein merkwürdiges Licht auf Frau Göring-Eckardts Märchenkenntnisse. Im Bundestag hat sie den Großkoalitionären den Satz entgegengeschleudert: „Welches Heu wollen Sie eigentlich zu Gold spinnen, um das am Ende bezahlen zu können?“

Es war kein Heu, es war Stroh, was die arme Müllerstochter zu Gold spinnen sollte. Ihr angeberischer Vater hatte ihr diese Fähigkeit zugesprochen, um die Tochter für den König attraktiv zu machen. Der nimmt den Vater beim Wort und testet die junge Frau. Sie schafft tatsächlich die Goldproduktion, aber nur dank einem „kleinen Männchen“, dem sie ihr erstes Kind als Gegenleistung verspricht. Wie die Geschichte ausgeht, möge man im Märchen vom Rumpelstilzchen nachlesen.

Was Göring-Eckardt angeht, so möge sie sich Folgendes klarmachen: Nicht der Mangel an Stroh (oder auch Heu, wenn es den Grünen so besser behagt) ist das Problem, sondern der Mangel an Goldspinnern, an Rumpelstilzchen. Aber gesetzt, wir fänden welche, welche Kinder wird Frau Nahles als Müllerstochter dafür in Zahlung geben? Die kleinen, die noch ungeborenen?

Wenn die Groko ihre Rentenpläne tatsächlich mit dem „Verkauf“ der Kinder finanziert, dann sollte man diese Art von Goldspinnerei schnellstens unterbinden.

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Die Christen und die Grünroten

Endlich wird sie auch in den Medien zum Thema: die innige Beziehung zwischen einigen (meist protestantischen) Christen und dem grünroten politischen Lager. Namhafte Gestalten der evangelischen Kirche (Göring-Eckardt, Füllkrug-Weitzel) haben sich zu Werbeträgern der Grünen und der SPD erheben lassen. Sie wollen damit ihre christliche Überzeugung in den politischen Alltag einbringen.

Nun ist nichts dagegen zu sagen, dass Christen das tun, was von uns allen erwartet werden kann: sich in die Gestaltung unserer Gesellschaft einzumischen, für den rechten, menschenfreundlichen Weg zu kämpfen und bei den allfälligen demokratischen Kompromissen für die Benachteiligten, ungerecht Behandelten, zu wenig Gehörten etwas mehr herauszuholen. Nur: Was die beiden doppelnamigen Frauen tun, ist nicht in Ordnung: Denn sie benutzen ihre Popularität in der Kirche, ihren mit dem Amt verbundenen Bonus, um damit die Wähler zu beeinflussen. Beide Damen sagen zwar, ihr Amt ruhe derweil, aber sie haben nichts dagegen, als Präses der Synode der EKD oder als Präsidentin der Diakonie vorgestellt zu werden. Klar, das bringt Stimmen, weil das Amt als christlich-solide gilt. Im Übrigen war der Spendenaufruf der Diakonie dieser Tage von Füllkrug-Weitzel unterschrieben. So ganz ruht das Amt wohl noch nicht.

Nur nebenbei sei’s erwähnt: Wer als normaler Beamter mit seinem Amt politisch wirbt, muss sich auf ein Disziplinarverfahren gefasst machen. Das Amt gebietet Zurückhaltung. Ich finde, ein christliches Amt gebietet das auch.

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Die Grünen und die Steuern

Einen guten Zeitpunkt für ihre Steuererhöhungspläne haben sie erwischt, die Grünen. Der jüngste Armutsbericht hat die Botschaft ausgesandt, dass die Reichen bei uns zu reich und daher die Armen im Vergleich dazu viel zu arm sind. Dann mussten wir erfahren, dass es immer noch zu viele Schlupflöcher für das Geld der Reichen gibt – nicht nur in Lichtenstein oder auf einigen Inseln hier und dort, nein, sogar in Luxemburg und Österreich lässt sich Geld relativ gefahrlos parken. Und dann hat der weiland Fußballspieler und nun Fußballboss U. (nicht D.) Hoeneß mitgeteilt, wo er sein persönliches Schatzkästlein aufbewahren lässt, in der Schweiz.

Diese Schweiz hat dieser Tage den Zuzug von deutschen Menschen eingedämmt, aber von einer Eindämmung der Zufuhr deutschen Geldes war bisher nicht die Rede.

Warum aber wollen die Grünen mehr Steuern kassieren? Im Kontext der letzten Ereignisse würde man annehmen, es gehe ihr um Gerechtigkeit, um Umverteilung von oben nach unten. Das haben sie auch schon mal so geäußert, aber Herr Kretschmann, der dieser Steuererhöhung, die den Mittelstand, sagt er, nicht treffen werde, auch zugestimmt hat, will mit dem Geld etwas anderes machen. Er will es für die vielen Projekte verwenden, die sich die Grünen ausdenken werden. Man sieht: Einen Grund, die Steuern zu erhöhen, findet ein Grüner  – und wohl auch ein Roter – immer.

Und noch eins: Die genannten Grenzen für den Höchststeuersatz von 45 bzw. 49% (60000 bzw. 80000 € im Jahr, was einem Familieneinkommen von 5000 bis 6500 € im Monat entspricht) treffen den Mittelstand sehr wohl.