Kategorien
Politik

Sonntag Aktuell und das grammatische Geschlecht

Weil die in der Überschrift genannte Zeitung nur selten Einlassungen von ihm abdruckt, soll der sonntagaktuellen Lesergemeinde wenigstens nachträglich zur Kenntnis gegeben werden, was sie am 29. Januar hätte lesen sollen, eine grammatische Attacke von Ulrich Warnke. Da auch dem für diesen Blog Verantwortlichen die Grammatik eine Herzensangelegenheit ist, sei Warnkes unterdrückter Leserbrief hier wiedergegeben.

Er nimmt Bezug auf eine Notiz zum „Bild der Woche“ auf Seite 6 der Ausgabe vom 22. Januar. Dort wurde die Äußerung einer offenbar wichtigen, dem Blog-Schreiber bis dato unbekannten Frau Stenger zitiert, die in der Wendung kulminierte: „[…] ist ein wundervoller Antiklimax […]“. Dazu schreibt Warnke:

Da sieht man’s mal wieder: Bloß intelligent, führt auch nicht weiter. Frau Stenger beschreiben Sie als „Hochbegabte“, die „mehrere Schulklassen überspringt“, „mit 16 Abitur macht“ und „Bücher über Gedächtnistraining“ schreibt. Das Ergebnis offenbart sich heute für alle Welt sichtbar in Gestalt von „ein wundervoller Antiklimax“. Im Wortsinne: wundervoll! – „Klimax“ bzw. „Antiklimax“, ein Stilmittel, kommt aus dem Griechischen (Leiter, Treppe) und war, ist und bleibt weiblich; es heißt also richtig „die Antiklimax“. Das wissen auch diejenigen, die nicht mehrere Klassen übersprungen, nicht mit 16 Abitur und ihr Gedächtnis in die richtige Richtung trainiert haben.

Fazit: „Der Unterschied zwischen dem richtigen und dem beinahe richtigen Wort ist derselbe wie zwischen Blitz und Glühwürmchen.“ (Mark Twain) Oder: „Wer seine Sache nicht gut sagen kann, der hat nichts Gutes zu sagen.“ (Golo Mann) Oder: „Stil ist die Physiognomie des Geistes.“ (Arthur Schopenhauer)

So etwas aber war Stoff von G 9.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.