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Wahlen und Wähler

Nicht dass der Schreiber dieser Zeilen heute (6.5.12) wählen müsste, aber er wurde von den Medien eifrig auf diesen Wahlsonntag eingestimmt: Wenn Hollande in Frankreich gewinnt, habe Frau Merkel ein Problem, heißt es. Das dürfte nicht ihr einziges sein. Und wenn die Kanzlerin eins hat, haben wir dann auch eines? Wird dann die wunderbare Rettung des Euro durch den Fiskalpakt zu Grabe getragen?

In Schleswig- Holstein gibt es wahrscheinlich kein Problem, wie auch die Wahl ausgehen mag. Es gibt entweder eine rot-grün-x oder eine schwarz-x-Regierung. Wenn die FDP durchkommt, wird der Hass gegen sie erneut aufflammen, wenn nicht, stehen bereits die medialen Hämekübel bereit. Dann muss Rösler gehen oder auch nicht. Dem Euro wird es egal sein.

Auch Griechenland wählt heute. Irgendwo las ich von einer Frau Papadopolou, die auf dem Weg zum Wahllokal immer noch nicht weiß, was sie wählen soll. Die einen versprechen ihr die Rettung durch Sparen, die anderen das Ende vom Sparen, die einen sagen ihr, wie wichtig die EU und der Euro seien, die anderen, wie nötig es wäre, beides hinter sich zu lassen. Und manche sehen die Rettung in Reparationszahlungen der Deutschen. Arme Frau P. Was immer sie wählt, sie wird nicht wissen, was sie damit anrichtet.

Am Montag werden die Börsenkurse uns sagen, ob der 6. Mai in deren Sicht gut gelaufen ist. Aber ob das Ergebnis dieses Sonntags für den Euro, für Europa, für die Menschen gut sein wird, weiß auch das Börsenbarometer nicht.

Eine Antwort auf „Wahlen und Wähler“

Mein Beitrag kommt spät und hinterher ist man immer klüger, heißt es. Es
scheint wie die Partnerwahl beim Tanzen gelaufen zu sein. Die Franzosen
haben gegen den Tanz mit dem Sparpartner gewählt, die Griechen haben gegen
den Tanz mit dem Sparpartner gewählt. Und nun, denke ich, muss sich
Deutschland als Sparbefürworter fragen, ob man, wenn man auf einer Party
keinen Tanzpartner findet, entweder die Party oder die Beschäftigung
wechseln sollte. Dabei an das Wohl der Franzosen oder Griechen zu denken
ist falsch, denn die denken schon an ihr eigenes.

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