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Lehrdefizite

Dieser Tage durften wir lesen, dass sich beim bundesweiten Leistungsvergleich „Vera 8“, an dem Baden-Württemberg zum ersten Mal teilnahm, ergab, dass die hiesigen Schülerinnen und Schüler Schwächen beim Schreiben und Rechnen hätten. Das betreffe vor allem die Realschüler, die Gemeinschaftsschüler und die Hauptschüler. Nur bei den Gymnasien sehe es etwas besser aus. Damit hat sich das Land fürs Erste aus der Spitzengruppe der deutschen Bundesländer verabschiedet. Die neue Kultusministerin leitet die alte Konsequenz ab, dass künftig die Schwächeren stärker gefördert werden müssten. Aber warum nicht alle Schülerinnen und Schüler? Die Antwort auf diese Frage müsste m. E. etwa so lauten: Der Unterricht ist derzeit offenbar so, dass die leistungsfähigeren Schüler Nutzen aus ihm ziehen, die weniger Begabten aber nicht. Offenbar verstehen Letztere es nicht, wenn die Deutschlehrer mit ihnen die Regeln fürs richtige Schreiben und Formulieren erarbeiten oder wenn die Mathematiklehrer ihnen helfen, eine Aufgabe zu lösen. Anders formuliert: Die guten Schüler lernen trotz des Unterrichts etwas und die Schwächeren wegen des Unterrichts nichts. Daraus folgere ich: Es geht gar nicht darum, die Schwächeren stärker fördern, sondern es muss darum gehen, die Qualität des Unterrichts insgesamt zu verbessern. Die aber hängt bekanntlich davon ab, wie gut die Lehrer die Sache verstehen, die sie vermitteln sollen. In der Pflicht ist also die Lehrerausbildung.

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