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Mittestürmer

Alle Jahre am 6. Januar spricht sich die FDP Mut fürs kommende Jahr zu. Das ist 2017 besonders wichtig, stehen doch drei Landtagswahlen und die Wahl des Bundestages an. Vor allem in den will man wieder. Die Frage ist nur: Wie soll das gelingen? Was könnte die Partei für die Wähler attraktiv machen? Christian Lindner hat beim Dreikönigstreffen 75 Minuten gesprochen. Er war rhetorisch gut, wie er das immer ist. Ein Thema hatte es ihm besonders angetan: die Mitte. Er nahm eine Rede John Bidens beim Forum in Davos als Aufhänger. Der noch amtierende amerikanische Vizepräsident sprach dort – noch vor der US-Wahl – über die vergessene Mittelschicht. Lindner meint, auch hier sei sie nicht genügend im Blick. Daher sollten die Liberalen auf sie schauen. Was fehlt der Mitte hierzulande? Ihre Fragen kämen zu wenig vor, weder in der Politik noch in den Medien. Fragen wie: „Kann ich angesichts der vielen Bedrohungen noch sicher leben?“, „Bleibt mir vom Einkommen genug, dass ich für später vorsorgen kann?“, „Lernen die Kinder in der Schule tatsächlich das, was sie später im Leben brauchen?“, „Warum muss mich der Staat mit immer neuen bürokratischen Auflagen von der eigentlichen Arbeit (als mittelständischer Betreib) ablenken?“ Wofür sich die Menschen aus der Mitte der Gesellschaft nicht interessieren: für eine Maut, die viel kostet und kaum diese Kosten einbringt, für sinnlose Diskussionen über Asyl und Abschiebungen, für immer neue soziale Wohltaten, die zu Lasten der Rentenkasse gehen, für Diskussionen über den richtigen (politisch korrekten) Gebrauch der Wörter. Man darf gespannt sein, ob es den Liberalen gelingt, ihr Bild von der strapazierten Mitte ins mediale Rampenlicht zu rücken.

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