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Vertrauensvolle Zusammenarbeit

So soll sie sein, die Beziehung zwischen Schule und Elternhaus: vertrauensvoll, nicht misstrauisch, auf Zusammenarbeit aus und nicht auf Streit. Aber die Wirklichkeit sei anders, heißt es heute in der Zeitung. Die Eltern fühlten sich zu wenig einbezogen ins Schulische, die Lehrer würden seitens der Eltern überfordert. Es mangelt wohl an einem steten Fluss der Informationen von den einen zu den andern. Diese Unkenntnis führt zu Einmischungen, die nicht sein müssten und auch nicht sein dürfen. Eltern mischen sich in die Aufgaben der Schule ein (Unterrichtsform, Gestaltung der Klassenarbeiten, Benotung der Leistungen, Disziplin im Unterricht). Die Schule respektiert nicht genügend die Belange des Elternhauses (häuslicher Erziehungsstil, Freizeitverhalten der Kinder, Ernährung). Man könnte natürlich miteinander über alle diese Themen sprechen, aber nur, wenn man die Verantwortung der jeweils anderen Seite respektiert. Es gibt auch Bereiche, wo beide, Elternhaus und Schule, zusammenwirken müssen. Dann hat der Dialog offen und geregelt zu sein. Lehrer sind für Eltern nicht immer zu sprechen. Es gibt die Sprechstunde, die Klassenpflegschaft, die Schulkonferenz. Nicht alles kann jederzeit und überall zum Thema werden. Lehrkräfte brauchen Zeit für ihre Unterrichtsvor- und -nachbereitung, fürs Korrigieren, für die Erholung. Die Themen, die in den Gremien besprochen werden, müssen transparent kommuniziert werden, für alle Eltern einsehbar und nachlesbar, zum Beispiel auf der Homepage der Schule, die Ergebnisse von Besprechungen und die in den Gremien gefassten Beschlüsse auch.

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Scheiternder Gott

Man kann sich als Christ den Karfreitag schönreden. Schließlich kommt kurz danach Ostern, das liebliche Fest (ich weiß, das bezieht sich auf Pfingsten), und es geht dann um Leben und auch Lebensfreude. Aber die Kreuzigung steht nun mal für Sterben und Tod, für den Tod dessen, von dem die Christen sagen, er sei Teil von Gottes Dreieinigkeit. Gott wird getötet, Gott ist tot. Das Projekt „Reich Gottes“ ist gescheitert. Nicht vergessen sollten wir in diesem Zusammenhang, dass die Kreuzigung eine Hinrichtungsmethode der Römer war. Die hatten im damaligen Israel das Sagen. Sie waren die Besatzungsmacht, die wenig Geduld mit jenen aufbrachte, die sich ihr entgegenstellten. Und wenn einer gar so tat, als sei er „der König“, dann musste er aus dem Weg geräumt werden. Es galt, Anfängen des Widerstands zu wehren. Die christliche Erzählung von diesen Ereignissen bog später die Schuldfrage um: nicht den Römern wurde der Tod Jesu in die Schuhe geschoben, sondern den Juden. Wir wissen es heute besser: der jüdischen Obrigkeit, die sich den Römern um des eigenen Überlebens willen unterworfen hatte. Man spricht es nie deutlich aus: Jesus ist ein Opfer der damaligen Weltmacht Nummer 1. Und wenn er Gottes Sohn ist, dann ist auch Gott selbst den Römern unterlegen. Widerstand gegen die mächtigen Besatzer hat er nicht geleistet. Er hat sich unterworfen, er ist gescheitert. Der Karfreitag ist der Tag, an dem Gott selbst an die Grenzen seiner Möglichkeit kommt. Gegenüber einer Weltmacht ist die Gottesmacht zu schwach. Ist dieser Realismus erlaubt? Ja, denn Realitäten sind nicht mit Theologie zu beseitigen. Und Ostern? Es ist der Tag des „dennoch“, aber auch Ostern ändert nur wenig an der Welt, wie sie nun mal ist. Es steigert allenfalls die Hoffnung darauf.

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Ärgerliche Eltern

Manchmal gehen die Eltern der Schule auf die Nerven, jüngst sogar der Kultusministerin Eisenmann. Sie klaget: Manche Eltern mischten sich einerseits zu sehr in den Schulalltag ein, andere kämen ihren Pflichten nicht nach. Zu denen gehöre (oder besser im Indikativ: gehört) es, ihrem Kind das Schwimmen beizubringen oder im Rahmen von Schwimmkursen der Vereine beibringen zu lassen. Stattdessen erwarte man von den Sportlehrern, dass sie sich dieser Aufgabe annähmen. Das aber sei eine Illusion. Die Schule könne nur das Schwimmen üben, fürs Schwimmenlernen seien die Eltern zuständig. Nicht zuständig hingegen seien die Eltern für Zubringerdienste. Allenthalben werden die „Elterntaxis“ gegeißelt. Offenbar sehen die Väter und Mütter die Gefahren des Schulwegs so dramatisch, dass sie ihr Kind am liebsten direkt vor der Schultüre aus dem Auto steigen lassen. Ein paar hundert Meter Fußweg mit dem schweren Schulranzen auf dem Rücken und dann noch entlang einer Verkehrsstraße: unzumutbar. Die Eltern erzeugten mit ihrem penetranten Dienst an den eigenen Kindern gefährliche Situationen für andere. Sie sollten ihren Schulkinder-Auto-Service einstellen. Aber wie ändert man elterliche Verhaltensweisen? Mit Appellen? Mit Bußgeldern?