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Distanziertes Einkaufen

Das Einkaufen hat sich verändert. Auf den Wochenmärkten lässt sich das schön studieren. Wo sonst Enge und Gedränge herrscht, sind nun Zwischenräume der bestimmende Eindruck. Die einzelnen Stände stehen weit voneinander entfernt. Manche Marktbeschicker haben Barrieren vor ihren Waren errichtet. Auf dem Boden sind Markierungen im Anstand von gut eineinhalb Metern. Sich selbst zu bedienen ist strikt untersagt. Vor den Verkäufern stehen Menschenschlangen, aber in ungewohnter Choreographie. Die Wartenden sind gehalten Abstand zu wahren, zwei Meter jeweils. Ängstliche oder Menschen ohne Schätzungsvermögen entscheiden sich für die doppelte Entfernung. Das führt zu Verwicklungen, wenn die 10 bis 15 Wartenden zweier Schlangen sich ineinander verschränken. Dann bedarf es der Kommunikation, damit man niemanden verärgert oder gar in der falschen Reihe steht. Die Menschen sind erstaunlich diszipliniert. Man spürt Gelassenheit und Resignation, manchmal auch Humor. Fast niemand trug einen Mundschutz. Die meisten Kauflustigen werden eh keinen haben. Geredet wird wenig, bei zwei Metern Distanz miteinander zu sprechen ist anstrengend. Dabei hätte man sich wahrscheinlich einiges zu sagen.

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