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Unklare Unkenntnis

Wenn man jemandem helfen will, muss man wissen, was ihm fehlt. Das gilt unstrittig im medizinischen Bereich. Vor der Behandlung kommt die Diagnose. Unser Staat will den Schülerinnen und Schülern mit Defiziten helfen, will ihnen Brücken bauen, über die sie aus ihrer nicht selbst verschuldeten Unwissenheit schreiten können, um wieder Anschluss an die anderen, die Defizitlosen, zu gewinnen. Das Problem ist: Man hat das vorhandene diagnostische Hilfsmittel, Diagnose- bzw. Vergleichsarbeiten, in der Pandemie ersatzlos gestrichen. Nun wäre in den restlichen Wochen bis zu den Sommerferien noch Zeit gewesen, auf geeignete Weise zu erheben, woran es den Zöglingen mangelt. Aber, so die ministerielle Begründung, das habe man den Schulen nicht auch noch zumuten wollen. Schade. Nun kann man nur hoffen, dass die Hoffnung des KM, die Lehrerinnen und Lehrer würden schon wissen, woran es den Kindern und Jugendlichen fehle, nicht trügt. Denn es ist natürlich logisch etwas schwer bekömmlich, zu behaupten, in normalen Zeiten brauche man solche diagnostischen Instrumente sehr wohl, in schlechten Zeiten aber nicht, weil die Lehrenden sowieso am besten wüssten, wo der Schuh drückt. Statt aufwändiger Vergleichsarbeiten, die einen jahrelangen Vorlauf haben, hält Häckerling in dieser Situation einfache „Tests“ für durchaus geeignet, Defizite zu erspüren. Man hätte doch „im Netz“ einige bereitstellen können, wenn man schon, was löblich ist, die leidenden Lehrkräfte entlasten will.

Eine Antwort auf „Unklare Unkenntnis“

Andererseits gab es vor Zeiten auch einmal aufwändige Mittel für die Diagnose.
Aber dann war nichts mehr für die Förderung übrig.
Die neue Initiative – sowohl 30.000 exterene Kräfte als kurz- und mittelfristige Hilfen (mit Fortbildungsprogramm) – als auch der neue Hospitationsbogen (mit vielfältigen Zugängen, auch digitalen und Unterrichtsfilmen zur gemeinsamen Diskussion), entsteht jedenfalls mit Power und verdient es, weiterverfolgt werden.

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