Jenen Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften, die im zu Ende gehenden Schuljahr hart gearbeitet haben – wenn man es von allen sagen könnte, wäre das eine lobende Erwähnung wert -, seien die nun folgenden gut sechs Wochen unterrichtsfreie Zeit von Herzen gegönnt. In den Schulen wird es dennoch nicht ruhig sein. Das kommende Schuljahr ist vorzubereiten, Reparaturen sind fällig, die Lehraufträge zu verteilen, provisorische Stundenpläne zu erstellen. Das Adjektiv „provisorisch“ verweist auf die Unklarheit, wie sich der Herbst pandemisch darstellen wird. Wird die Variante delta weiter wüten? Werden die 12- bis 18-Jährigen geimpft sein? Werden Luftfilter eingebaut oder bleibt es beim Stoßlüften? Dürfen die Klassen als Ganzes Unterricht bekommen oder geht es geteilt weiter? Sind wir auf weiteren Digitalunterricht didaktisch vorbereitet oder bleibt es beim „wir unterrichten digital, so gut wir es können“? Sicher ist: In den ersten beiden Wochen sind Masken zu tragen. So hat es der MP beschlossen. Und die Lernlücken, euphemistisch „gaps“ genannt, wie werden sie geschlossen? Das Bild von der Brücke über den Abgründen des Ungewussten und Ungekonnten stimmt nachdenklich. Mit einer Brücke ändert man nichts an den Lücken, den Lernabgründen. Man überdeckelt sie nur. Eigentlich sollte man sie füllen. Aber dieses Bild würde zu sehr den Zahnarzt assoziieren; das könnte Eltern und Schulkinder verschrecken. Im September werden wir sehen, wie gut sich die für die Schulen Verantwortlichen in den Sommerferien 2021 geschlagen haben. Oder wird es wieder ein Schlag ins Kontor?
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