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Schwierige Solidarität

Unsereins ist aufgewachsen mit den Berichten über die Gräuel des deutschen Staates. Er hat Krieg gegen die halbe Menschheit geführt, sich brutal in den besetzten Ländern aufgeführt und an sich gerissen, was ihm nicht gehörte. Im Namen des deutschen Volkes wurden Millionen Menschen in Vernichtungslagern umgebracht, weil sie jüdischer Herkunft oder Sinti und Roma oder behindert waren. Aus der martialischen Geschichte von 1933 bis 1945 erwuchs ein Pazifismus, der bei vielen unser Generation in die Kriegsdienstverweigerung mündete. Und die antisemitische Gewaltorgie schlug sich als Solidarität mit den Menschen jüdischer Provenienz und mit dem Staat Israel nieder. Der war zunächst der David, der sich gegen die arabischen Goliaths erfolgreich wehrte. Es gab Zeiten, da freute man sich über Siege Israels und war einverstanden mit der Ausweitung des Staatsgebiets in Jordanien, Syrien und auf der arabischen Halbinsel. Nun ist das Land kein David mehr, sondern ein Goliath. Es führt Krieg gegen die ganze Region, um sein Existenzrecht zu untermauern. Bei diesem Vorgehen gibt es offenbar Verstöße gegen das Völkerrecht. Manche haben kein Problem damit, dies zu geißeln und sich unverhohlen auf die Seite der Palästinenser zu schlagen. Das fällt mir schwer. Der Spagat, sich gegen die Politik der israelischen Regierung zu stellen und gleichzeitig alles Judenfeindliche zu geißeln, fällt schwer. Aber er ist wohl unausweichlich. Die Menschenrechte sind unteilbar. Sie gelten dem bedrängten jüdischen Volk und den von Israel brutal attackierten Menschen in Gaza. Es wird Zeit, dass sich die Vernünftigen auf beiden Seiten durchsetzen und sowohl den arabischen Terroristen als auch den Nationalisten in Israel die Macht aus der Hand genommen wird.

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Geschichte Politik

Großartiger Friedensstifter

Der Antrag ist gestellt. Der Kriegsfürst N hat das Nobelpreiskomitee davon in Kenntnis gesetzt, dass er den Präsidenten T für würdig hält, mit dem Friedensnobelpreis bedacht zu werden. Es steht zu vermuten, dass er das sogar ernst meint und nicht für einen satirischen Beitrag in einer ansonsten unterhaltungsarmen Nachrichtenzeit. Vorstellbar ist auch, dass die Zuständigen darüber nachdenken. Dabei werden sie zu dem Ergebnis kommen, dass es der Kandidat T immerhin erreicht hat, dass der Iran von weiteren Raketenangriffen auf Israel absieht. Das hat T aber nicht mit Friedensdiplomatie erreicht, sondern mit Bombenangriffen auf die iranische Atomindustrie. Wird er so auch den Ukraine-Krieg beenden? Man könnte sich ein paar Bomben auf die vorrückende russische Armee vorstellen, die den Machthaber P so beeindrucken, dass er seine Soldaten wieder nach Hause holt. Dann könnte die Ukraine von den Europäern wieder aufgebaut und wirtschaftlich genutzt werden. Im Nahen Osten ist auch noch einiges zu tun. Die US-Armee müsste die Verantwortlichen der Hamas aus ihren Verstecken holen und öffentlich hinrichten; dann wäre auch der Gaza-Streifen endlich befriedet und könnte zu einer touristisch attraktiven Gegend umgewandelt werden. Die Bewohner fänden als Personal in den Hotels und am Strand gutbezahlte Jobs. Wahrscheinlich wird der Peacemaker in Washington das bis zum Herbst geschafft haben. Dann steht der Vergabe des Nobelpreises nichts mehr im Wege. Skeptiker meinen allerdings, dass der Friedensstifter T an der Realität scheitern wird und nur große Worte sowie leere Versprechungen von ihm bleiben werden.

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Ferner Frieden

Nach drei Jahren Krieg wäre es an der Zeit, dass in der Ukraine Frieden einkehrte. Aber was derzeit geschieht, erweckt nicht den Eindruck, dass es uns diesem Ziel näher brächte. Der Angreifer greift weiter an. Er hat das Land noch nicht erobert bzw. seiner Herrschaft unterstellt. Warum sollte er einem Waffenstillstand zustimmen? Ps These: Er war gezwungen sei, das Land anzugreifen, wegen der Faschisten, die dort regieren. Und solange die nicht weg sind, muss die militärische Aktion weitergehen. Der Präsident der Vereinigten Staaten will, dass der Krieg aufhört, denn nur dann kann er mit Russland und der Ukraine Geschäfte machen. Das Wort „deal“, unter dem wir bisher so etwas wie ein „faires Abkommen“ verstanden haben, bedeutet bei ihm: Geld verdienen. Er ist weder an der Ukraine interessiert noch an der Sicherheit Europas, sondern nur an reichlichen Einnahmen. Wenn die Europäer vor P Angst haben, was er nicht versteht, denn er unterstellt seinem Freund in Moskau keine bösen Absichten, dann sollen sie sich selbst schützen. Das ist nicht die Sache der Amerikaner. Den Präsidenten der Ukraine nimmt er nicht ernst, die europäischen Politiker auch nicht. Er lässt sich von ihnen nicht zu Härte gegenüber P zwingen. Und sein Vize teilt uns mit, der US-Präsident könne bald die Lust an der Ukraine-Sache ganz verlieren. Sie hält ihn zu sehr vom Golfspielen ab. Es wird wohl so weitergehen: T hebt die Sanktionen gegen Russland auf und schließt Verträge zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Er liefert der Ukraine keine Waffen mehr, so dass ihre militärischen Widerstandskraft erlahmen wird und sie froh sein muss, wenn sie noch einen Teil ihres Landes behalten darf. Die Europäer werden ihren Beistand für das angegriffene Land ebenfalls einstellen und sich ängstlich wegducken. Einer aber wird schon Pläne für die nächste Spezialoperation schmieden. Das russische Imperium wird wachsen. So kommen wir dem Frieden näher.