Die Niederlande sind fast doppelt so dicht besiedelt wie Deutschland. Auch deshalb hat der Besucher den Eindruck, dass alle Bürger dieses Staates ständig unterwegs sind, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto. Nur am Sonntagmorgen sieht man selten einen Niederländer und hat die Stadt ganz für sich.
Vom Niederländer auf dem Fahrrad war schon die Rede, heute soll der im Auto gewürdigt werden, genauer gesagt: der auf der Autobahn. Wer aus der grün-bewegten Bundesrepublik in das Nachbarland reist, merkt bald, dass hier vieles anders ist. Nicht diese popeligen zwei mal zwei Spuren wie hier, nein, unter zwei mal drei machen die’s nicht. Die werden links und rechts um je einen breiten Sicherheitsstreifen ergänzt, so dass man sich auf gefühlten fünf Spuren auf einer Seite zu bewegen scheint. Dazu kommen immer wieder kilometerlange zweispurige Einmündungen. Aber die Krönung sind die Spuren in der zweiten, dritten und manchmal vierten Etage. Über dem Straßengewirr gibt es weithin sichtbare Anzeigen mit ständig wechselnden Geschwindigkeitsvorgaben. So sollen Staus im Keim erstickt werden, Das gelingt allerdings nicht immer.
Was macht man in dieser Autobahnwelt mit seinem deutschen Gewissen, das einem immer wieder das Wort „Landschaftsverbrauch“ einflüstert? Am besten nicht beachten und sich einfach nur wundern, dass es ein Land ganz in unserer Nähe gibt, in dem nicht nur das Radfahren gefördert wird, sondern wo man auch den Autofahrern Platz schafft.
2 Antworten auf „Die Niederlande und die Autobahnen“
Klingt jedenfalls vorbildlich. Dass unsere Straßen nicht dem
Verkehrsaufkommen gerecht werden, ist bekannt. Dass es viele Unfälle gibt,
weil die Auffahrspuren zu kurz sind, ist auch bekannt. Dass die
Niederlande dieses Problem weitgehend gelöst haben und das ohne einen Volks- und
Bauernaufstand verlangt Respekt ab und beeindruckt nachhaltig.
Was macht man in dieser Autobahnwelt mit seinem deutschen Gewissen, das einem immer wieder das Wort „Landschaftsverbrauch“ einflüstert? Am besten nicht beachten und sich einfach nur wundern, dass es ein Land ganz in unserer Nähe gibt, in dem nicht nur das Radfahren gefördert wird, sondern wo man auch den Autofahrern Platz schafft.