Mit den Leistungen der deutschen Grundschüler steht es nicht zum Besten. Im Rechnen, Lesen, Schreiben und Zuhören haben sie statistisch nachgelassen. Manche meinen zu wissen, dass daran – wer sonst? – die Flüchtlinge die Schuld hätten. Die Macher des IQB bestreiten das. Die Flüchtlingskinder seien in der Studie kaum von Belang. Eher wirkten sich Kinder aus Migrationsfamilien aus. Sie zögen das Gesamtergebnis nach unten. Da könnte man jetzt ein paar populistische Sprüche ablassen. Aber das Problem ist so komplex, dass es mit Sprüchen nicht gelöst werden kann. Nehmen wir al Beispiel das Mädchen aus einer türkischen Familie, die schon viele Jahre hier wohnt. Die beiden älteren Geschwister beherrschen die deutsche Sprache; die Schule haben sie erfolgreich absolviert und im Beruf Fuß gefasst. Die Jüngste, Klasse 2, kann kaum Deutsch. In einem Text für Kinder muss man ihr jedes dritte Wort erklären. Den Substantiven gibt sie beliebige Artikel, Verben konjugiert sie höchst fehlerhaft. Das Schreiben macht ihr ziemliche Mühe. Liegt es an einem Mangel an Begabung? Nein, eher an ihrer mangelnden Bereitschaft, Deutsch zu lernen, und vor allem an der Erziehungsschwäche der Eltern. Sie wird nach Strich und Faden verwöhnt, aber an ihrer Faulheit rüttelt niemand. Bei den nächsten Studien wird sie den Mittelwert nach unten ziehen. Es tut mir Leid, aber es muss gesagt werden: Wenn die Eltern versagen, muss die Schule Druck machen dürfen. Auf Freiwilligkeit und Einsicht zu hoffen ist derzeit bei solchen Kindern Naivität.
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