Eine wichtige Voraussetzung für die Rückkehr zum normalen Leben ist der Sieg über das Virus. Das Impfen kann zu diesem Sieg beitragen. Bald wird es Impfstoffe geben. Trotzdem ist die Begeisterung eher verhalten. Manche Menschen lassen sich grundsätzlich nicht impfen, weil es ihre Religion untersagt. Manche glauben den Geschichten, dass der Impfstoff in unsere Gene eingreife. Vielleicht könnte gediegene Aufklärung über die tatsächlichen Sachverhalte diese Vorbehalte abbauen. Manche haben eine tiefe Skepsis gegenüber der Pharmaindustrie. Die ist nicht ohne Berechtigung. Das Unternehmen Pfizer, einst von deutschen Auswanderern aus Ludwigsburg gegründet, hat seinen Ruf in den 1990er Jahren nachhaltig beschädigt, als es in Nigeria ohne zureichende rechtliche Grundlage einen Impfstoff erprobte und die Opfer dieser Impfung vertuschte. Kann man den Pfizer-Verantwortlichen heute trauen? Haben sie solide gearbeitet? Oder ging alles viel zu schnell, weil man die Milliardengewinne vor Augen hatte? Diese Geschichte bietet Stoff für Verschwörungsideen. Jedenfalls kann man die Skepsis mancher Impfanwärter nachvollziehen. Aber bald wird es auch die Konkurrenz auf den Impfmarkt geschafft haben. Dann können die Impfberechtigten wählen, welche Flüssigkeit sie sich in den Oberarm drücken lassen wollen.
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