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Vernachlässigte Kinder

Natürlich sind nicht alle Kinder in der Krise, es gibt viele, die mit dem heimischen Lernen klarkommen. Das liegt zum großen Teil an ihren Eltern, die mit der Situation unter Mühen zwar, aber doch einigermaßen fertig werden. Es liegt gewiss auch an jenen Lehrerinnen und Lehrern, die sich große Mühe geben, dem unnatürlichen Zustand des ständigen digitalen Lernens einen Hauch von persönlicher Zuwendung zu geben. Es liegt auch an den Schulleiter*innen, die versuchen, die Rahmenbedingungen dieses gestörten pädagogischen Zustands so erträglich wie möglich zu gestalten. Und es liegt nicht zuletzt an den kommunalen Verantwortlichen, die mehr tun als man von Behörden üblicherweise erwarten kann. Das alles sei im Blick, wenn man dennoch die Feststellung treffen muss, dass es so nicht weitergehen kann. Viele, die mit Kindern zu tun haben, erheben ihre warnende Stimme, weisen auf die Gefahren für Leib und Leben der Schülerinnen und Schüler hin, befürchten Schlimmes für die Ausbildung und Bildung der Corona-Jahrgänge. Wenn es in normalen Zeiten das Ziel von Erziehung und Bildung ist, dass kein Kind, kein Jugendlicher „auf der Strecke“ bleibt, dass niemand „verloren“ geht, dann muss man in diesen unnormalen Zeiten konstatieren, dass die pädagogisch Tätigen nicht wenige ihrer Klientel aus dem Auge verloren haben, dass sie nicht wissen, was dieser Junge oder jenes Mädchen tut oder nicht tut, was sie noch wissen, was sie vergessen haben, nicht mehr können oder noch nie gekonnt haben. Wenn diese Kinder eines Tages wieder in einem Klassenraum sitzen, wird es ein ganz wichtiges, aber sehr schwieriges Unterfangen sein, zu erheben, woran es ihnen mangelt – und es ihnen dann zu vermitteln. Aber woher soll die Zeit herkommen, das zu leisten? Häckerling hofft, dass man in den Schulverwaltungen intensiv über Konzepte brütet, wie man die pädagogischen Folgeschänden der Pandemie beheben kann.

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