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Grüne Nagelprobe

Was kann man Besseres tun für die Umwelt als die grüne Partei zu wählen? Sie wird es richten. Sie wird die nötigen Schritte einleiten zur Rettung der Welt vor dem Klimawandel. Und sie hat auch gezeigt, dass sie dies leisten kann, ohne von uns wesentliche Änderungen des Verhaltens zu verlangen. Eine Großtat der letzten baden-württembergischen Regierung war der Bau eines Radschnellwegs zwischen Böblingen und Stuttgart. Er hat gewiss viele CO2-Emissionen verhindert. Auf dem Weg der Befreiung von Steingärten ist man noch nicht sehr weit gekommen. Sie sind zwar verboten, aber niemand wird gezwungen, dieses Verbot einzuhalten. Auch die Erneuerung der Heizungen hätte etwas rascher vorangehen können. Unser Schornsteinfeger hat erklärt, es gebe keine Handhabe, alte Heizungen stillzulegen. Dank Corona und ein paar kaum überprüften Fahrverboten ist die Luft in Stuttgart besser geworden. Was wird sich die neue grüne Regierung für die nächsten fünf Jahre vornehmen? Wahrscheinlich weitere Radschnellwege, damit die E-Bikes rascher vorankommen. Es wird weitere Radwege in den Städten geben. Man könnte die Gehwege abschaffen und sie den Radfahrer*innen zur Verfügung stellen. Wer kein Bike hat oder zu alt dafür ist, soll seine Einkäufe online erledigen und nicht die Fußwege blockieren. Ein weiteres Ziel könnte es sein, die SUV-Fahrer zu einer freiwilligen Spende für einen Umweltfonds aufzufordern, mit dem die Opfer des Klimawandels entschädigt werden, zum Beispiel Landwirte, die ihre Tiere in weiträumigen Ställen unterbringen oder aufs Feld schicken und dadurch Einnahmeverluste haben. Viel bringen würde auch ein Tag ohne Fleisch. Wer einmal in der Woche auf sein Schnitzel verzichtet, erhält eine Urkunde. Und wer sein Auto am Sonntag in der Garage stehen lässt und den öffentlichen Nahverkehr benutzt, erhält eine Freikarte für ein Museum nach Wahl. Hauseigentümer, die ihr Einfamilienhaus platt machen und in ein Hochhaus ziehen, erhalten einen Mietzuschuss. Man sieht, auf die neue grüne Regierung warten gewaltige Aufgaben.

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Angekündigte Nichtereignisse

Politikerinnen und Politiker lieben es, Ereignisse anzukündigen. Das verschafft Schlagzeilen. Die besten Ankündigungen reichen weit in die Zukunft. So haben wir erfahren, dass die Klimaziele bis 2050 erreicht sein werden. Dann wird keiner der Propheten mehr am Leben sein. Auch Häckerling kann das Eintreffen dieses Zustands nicht mehr überprüfen. Bei einer anderen Prophezeiung ist er zuversichtlicher, ihr Eintreffen verifizieren oder falsifizieren zu können. Bis zum Ende des Sommers werde jedem Bürger in Deutschland ein Impfangebot gemacht sein. Das wäre Mitte September. Die Urlaubszeit ist dann vorüber. Die Schulen arbeiten nach den Ferien wieder. Und dann sind auch die Schulpflichtigen geimpft? Man wird sehen. Der Verfasser hofft inständig, dieses Ereignis zu erleben. Er gehört zur Kategorie 2 der Impfberechtigten und würde sich freuen, wenn er bis zum Ende des Frühlings seine Pikse erhalten hätte. Zuerst hoffte er auf den Hausarzt, der ursprünglich „Anfang April“ impfen hätte dürfen. Dann hieß es aber, das werde erst „Mitte April“ sein und dann kam die kalte Dusche: „Ende April“. Vermutlich wird also der Mai schon gekommen sein, wenn es losgeht. Eine besonders zuversichtlich stimmende Ankündigung lautet: „Im April werden Millionen von Impfdosen zur Verfügung stehen.“ Ich stelle mir vor, dass man dann händeringend nach Impfwilligen sucht. Oder ist diese Ankündigung ein Aprilscherz?

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Munteres Chaos

Wieder einmal hat der Berg gekreißt und ein Mäuslein geboren. Es gibt keine echte Lockerung, aber es gibt doch Andeutungen davon. Sie werden von den Inzidenzwerten abhängig gemacht. Dabei hat sich gegenüber dem letzten Treffen auf höchster Ebene etwas Neues ergeben: Statt der 35, sie scheint irgendwie vergessen zu sein, sind jetzt die 50 und die 100 wichtig. Zwischen 50 und 100 gibt es Lockerungen („Öffnungsschritte“), unter 50 auch, aber andere. Der Unterschied ist in einem Stufenplan dargelegt. Die Zahlen beziehen sich auf „Regionen“. Nun fragt sich Häckerling, wie sich der Inzidenzwert einer Region feststellen lässt. Wahrscheinlich so, indem man den Durchschnitt der Inzidenzen der Landkreise bildet. In der „Region Mittlerer Neckar“ sind das die Kreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Rems-Murr, Ludwigsburg und die Stadt Stuttgart. Ich erwarte, dass künftig in der Zeitung dieser Durchschnitt täglich genannt wird, damit ich weiß, ob die Regelungsmatrix „50 bis 100“ oder die andere („unter 50“) gilt. Derzeit ist diese Durchschnittsrechnung nicht einfach: Alle genannten Kreise und damit besagte Region liegen entweder knapp über oder knapp unter 50. Welcher Typ Öffnungsschritt gilt für uns? Aber eigentlich ist Häckerling das egal, denn er vermisst in den Absprachen des oben genannten Bergs die Bibliotheken. Hat man sie vergessen oder werden sie erst in einem sechsten Öffnungsschritt genannt werden? Immerhin kann man nun in die Buchhandlungen gehen und Bücher kaufen und muss sie nicht zuerst vorbestellen. Und was ist mit der übrigen Kultur? Wird sie im siebten Öffnungsschritt das Thema sein? Vielleicht bringt die neue Verordnung des Landes BW Licht ins Dunkel. Aber ob die hiesige Regierung angesichts der Wahl überhaupt noch arbeitet?