Zum dritten Mal also das Thema Nichtversetzung. Den Anstoß gibt eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung. Sie ist auf dem dortigen Internetportal zu finden und kann auf den eigenen Rechner kopiert werden, es ist also ein „Download“ möglich. Den möchte man den Schulverwaltungen dringend empfehlen.
Fassen wir die Erkenntnisse zur Nichtversetzung noch einmal kurz zusammen:
Sie ist sehr teuer, denn sie kostet den deutschen Steuerzahler fast eine Milliarde Euro im Jahr. Das Geld könnte pädagogisch sinnvoller eingesetzt werden.
Sie ist wirkungslos, weil sie bei den Wiederholern in der Regel keine Leistungsverbesserung schafft.
Sie macht auch die Klasse nicht leistungsfähiger, obwohl ihr die ganz Schwachen genommen wurden und sie dadurch etwas homogener geworden sein müsste. (Nebenbei: Dafür wird die aufnehmende Klasse etwas heterogener.)
Sie wird ungerecht gehandhabt: innerhalb einer Klasse (verschiedene Lehrer mit unterschiedlichen Maßstäben), auf den verschiedenen Klassenstufen einer Schule (weniger in der Unterstufe, mehr in der Mittelstufe), zwischen verschiedenen Schulen, zwischen den Schularten (Gesamtschulen, Grund-, Haupt-, Realschulen, Gymnasien) und erst recht zwischen den einzelnen Bundesländern (Bayern lässt besonders gerne durchfallen).
In keinem PISA-Land wird von der Nichtversetzung so üppig gebraucht gemacht wie in der Bundesrepublik Deutschland.
Es ist also an der Zeit, sich des Themas ganz offiziell anzunehmen. Wie viele Anstöße brauchen die Bildungsministerien noch?