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Vergiftete Debatte

Soll man Geimpfte privilegieren? Schon die Frage sei falsch, hören wir, denn das „die Menschen“ ihre kassierten Freiheitsrechte zurückbekommen sei kein Privileg, sondern eine Selbstverständlichkeit. Bund und Länder haben das Thema am Montag vertragt, dabei übersehen sie, dass schon über ein Sechstel der Bevölkerung zwei Mal geimpft und eine noch größere Zahl wegen einer überstandenen Covid-Infektion ziemlich immun ist. Wird das eigentlich überprüft? Warum gibt es für diese Millionen von Menschen den „Befreiungspass“ noch nicht? Warum ist diese Greencard erst im Werden? Die Aussicht auf ein normaleres Leben würde die Bereitschaft erhöhen, sich den Regeln der Notbremse noch eine Weile williger zu unterwerfen. Manche würden sich auch weniger zieren, wenn es ums Impfen geht. Nun wird immer noch von der Solidarität mit den Ungeimpften gequasselt. Sollen wir auch mit den Impf-Gegnern solidarisch sein? Man redet derzeit von Millionen Impfdosen, die bereit stehen. Schon nächste Woche könne man deutlich mehr als bisher den Piks geben. Die Zahl der Geimpften wird also „exponentiell“ steigen. Und was haben sie davon, außer einem individuellen Schutz? Wie sieht es mit ihren Freiheits- und Lebensrechten aus? Ist das den Verantwortlichen egal? Sollen wir auch noch im August in unseren Kontakten, in der Kultur, im Tourismus und in der Gastronomie gegängelt werden, weil Impf-Ablehner es verhindern, dass die „Herdenimmunität“ erreicht wird? Liebe Verantwortliche, kommt endlich in die Gänge. Nennt klare Termine, veröffentlich die Etappenziele auf dem Weg in die Freiheit. Oder ist die Bundesnotbremse schon eurer Weisheit Schluss? Warum heißt es schon wieder, alles sei so schwierig? Wegen des Datenschutzes, dem höchsten Gut, das noch über der „Würde des Menschen“ steht. Kann nicht mal einer oder eine die bürokratischen Hürden aus dem Weg schaffen? Wir können das schaffen.

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