Der Verkehrsminister wünscht sie sich, die kleineren Autos. Andere wahrscheinlich auch. Aber wer soll den Wunsch nach einem Auto erfüllen, das weniger als 40000 € kostet? Die Autoindustrie natürlich. Welche? Die deutsche? Aber die hat längst abgewinkt. Mit kleinen Autos zu diesem lächerlichen Preis ist kein Geld zu verdienen. Und da die Autobauer keine soziale Einrichtung sind, werden sie des Ministers Wunsch nicht erfüllen. Sie sind nicht den Normalverdienern verpflichtet, sondern ihren Aktionären. Nun gibt es auf der Welt durchaus noch Firmen, die kleinere Autos bauen, zum Beispiel in Japan oder Südkorea oder China. Sogar in Frankreich und Italien soll es welche geben. Alles gut also? Eigentlich schon. Aber wenn die Chinesen … Das dürfen sie einfach nicht. Sie sollten an die deutschen Autofahrer denken und ihren Wunsch nach einem bezahlbaren Untersatz. Doch steckt nicht hinter dem Trend zum Bau von Luxuslimousinen ein ehrbares Klimaziel? Wenn weniger Leute mit dem Auto fahren, also nur noch ein paar Reiche, dann wird weniger CO2 emittiert. Die kleine Frage am Rande ist nur: Wie kommen die Autolosen von A nach B? Die Antwort lautet: mit dem öffentlichen Nahverkehr. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber vielleicht bis 2035 oder 2040. Unsereins betrifft das – soll man sagen: zum Glück? – nicht mehr. Wir werden unseren alten Benziner noch so lange fahren, bis er den Geist aufgibt, und uns dann einen elektrischen Roller anschaffen. Was für ein Fahrzeug liegt näher für Menschen jenseits der 80?
Kategorie: Technik
Das Land Baden-Württemberg, das sich seit Kurzem „The Länd“ nennt, rühmt sich gerne seiner Dichter und Denker: Schiller, Hölderlin, Hegel, Uhland und andere Geistesgrößen werden gerne dafür in Anspruch genommen. Sie sind es auch wert, ins Rampenlicht zu rücken. Aber bei einem, dessen Geburtstag sich 2021 zum 450. Mal gejährt hat, hüllen sich die politischen Größen und Institutionen in vornehmes Schweigen, bei Johannes Kepler. Immerhin lernt man im fortgeschrittenen Physik-Unterricht seine drei Gesetze. Aber wer sich dafür überhaupt nicht interessiert, ist das zuständige Ministerium. Dort beschäftigt man sich, so hat es den Anschein, lieber mit der Umorganisation der von Eisenmann hinterlassenen Strukturen. An und für sich ist die Schulverwaltung für MINT, für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Aber wenn dann ein höchst bedeutender Naturwissenschaftler wie Kepler Anlass böte, ihn auf den Scheffel zu stellen, bleibt man außen vor. Die nicht genug zu lobenden Frauen und Männer, die die fantastische Kepler-Ausstellung im Stuttgarter Haus der Wirtschaft vorbereitet haben, können sich nicht erinnern, dass aus dem Kultusministerium auch nur der Hauch eines Interesses gekommen wäre. Häckerling hat den Verdacht, dass sich hier eine Tradition fortsetzt, die vor über vierhundert Jahren in Tübingen ihren Anfang genommen. Weil Kepler sich dem Abendmahlsverständnis der Frommen im Lande nicht anschließen wollte, hat man ihm an der dortigen Universität keine Stelle geboten. Oder liegt es daran, dass Keplers Mutter in Weil der Stadt als Hexe verdächtigt wurde? Oder weiß man schlicht und einfach nicht, wo Kepler, ohne den die heutige Raumfahrt kaum möglich geworden wäre, aus dem Ländle oder aus „The Länd“ stammte?
Eigentlich sind wir – mit Blick auf unsere Selbsteinschätzung – die Besten. Aber es scheint, wir müssten diesen Satz fortan im Präteritum schreiben oder wenigstens im Perfekt, dann würde nach den Regeln der Tempus-Verwendung die Aussage immerhin noch in die Gegenwart hineinreichen. Vor einem Jahr hatten wir wenig Schulden. Denn die Schuldenbremse hatte gewirkt. Sie war eingeführt worden, um der nächsten Generation nicht so viele Lasten aufzubürden. Aber dann kam das Virus und wir konnten, ja mussten wohl viel Geld ausgeben, um der gegenwärtigen Generation nicht so hohe Lasten aufzubürden. Das Dumme an der Sache: Es hakt bei der Software, die bei den Hilfsanträgen zum Einsatz kommt. Daher zieht sich die Auszahlung hin. Überhaupt liegen wir mit dem Digitalen im Clinch. Wir schließen einen digitalen Pakt, aber seine Einhaltung scheitert an der Bürokratie. Wir richten Impfzentren ein und eröffnen sie nicht. Als Exempel sei der Landkreis Böblingen genannt. Warum wird nicht eröffnet? Weil es kaum Impfstoffe gibt. Warum dann vorher diese (teure) Eile? Sie hat nur Erwartungen geweckt, die nicht einzuhalten sind. Wir sind treue Europäer, doch wir sorgen nicht dafür, dass der Laden in Brüssel läuft. Jetzt muss sogar die Dame von der L. zugeben, dass Fehler gemacht wurden. Warum sind wir ihr nicht in den Arm gefallen, ehe die Fehler passierten? Derzeit machen wir einen großartigen Lockdown, aber werden sich unsere MP*innen einigen können, wann er ein Ende haben soll? Wenn die Inzidenz „deutlich unter 50“ ist, heißt es, dann soll wieder Normalität einkehren. Aber was ist „deutlich“? 40 oder 35 oder gar 10? Wir waren auch schon mal besser im Ankündigen. Wir waren in vielen Bereichen schon mal besser. Auch unsere Schulen sollten besser werden, ward uns versprochen. Jetzt geht es darum, dass wir nicht noch viel schlechter werden.