Kategorien
Klima Medien Politik

Abschreckender Protest

Die Demonstrationen von Fridays for Future haben viel bewirkt. Sie haben zum Nachdenken angeregt und die Politik auf Trab gebracht. Wer ernst genommen werden will, kann sich dem Thema nicht mehr verweigern. Nur noch Sektierer bestreiten, dass der Klimawandel weitgehend „menschengemacht“ ist. Die Daten, die das belegen, sind ziemlich eindeutig. Es ist auch unbestritten, dass sich das Verhalten der Bürger ändern muss, dass Wirtschaft und der Handel nicht mehr so weitermachen können wie bisher. Nun kann man der Meinung sein, dass zu wenig geschieht oder das Tempo der Veränderung zu langsam ist. Dafür sich politisch oder durch Demonstrationen einzusetzen ist legitim. Aber sind die Mittel der „letzten Generation“ geeignet, dieses Ziel zu erreichen? Ob ihre Aktionen rechtlich in Ordnung gehen oder die Gesetze verletzen, sei dahingestellt. Häckerling fragt, ob sie bei den Menschen etwas bewirken. Wird „die Politik“ rascher und wirkungsvoller handeln, weil sich Menschen auf der Straße festkleben und den Verkehr behindern? Was passiert in der Bevölkerung, wenn die Wand mit den Grundrechten vor dem Jakob-Kaiser-Haus im Berliner Regierungsviertel mit Öl beschmiert wird? Versteht sie die symbolische Aussage, dass unsere Abhängigkeit vom Erdöl den Grundrechten den Garaus machen kann? Symbole wirken nur, wenn sie klar sind. Aber dieses Symbol ist zu kompliziert und missverständlich. Wollen die Protestierer das Grundgesetz und damit unsere Rechte als Bürger auslöschen? Möchten sie Aufmerksamkeit um jeden Preis? Interessant war, dass die Medien zwar die beschmierte Wand zeigten, uns aber nicht die Lektüre der aufgeklebten Plakate ermöglichten. Die Aktivisten haben die mediale Wirkung falsch eingeschätzt und damit ihrem ehrbaren Ziel einen Bärendienst erwiesen.

Kategorien
Gesellschaft Medien Politik

Bezweifelte Nachrichten

Stimmt eigentlich noch irgend etwas von dem, was uns täglich an Nachrichten erreicht? Wer so denkt, hat schon verloren. Wer alles bezweifelt, was an Informationen verbreitet wird, hat seine Intellektuelle Basis verloren. Der grundsätzliche Zweifler hält den Ukraine-Krieg für eine Inszenierung Hollywoods, die zerstörten Wohnsiedlungen für Potemkin‘sche Dörfer, also für Kulisse, und die Toten in den Straßen für Schauspieler. Diese Deutung der Nachrichten wird begründet mit dem Hinweis, dass der ukrainische Präsident einmal Schauspieler war und daher wisse, wie man die Weltöffentlichkeit täuscht. Wer die Ereignisse so sieht – und davon gibt es einige – glaubt der russischen Propaganda. Es gibt viele Beweise dafür, dass sie nicht nur ihrer eigene Bevölkerung ein X für ein U vormacht, sondern auch ihren heimlichen Fans in aller Welt. Aber wem kann man dann glauben? Wer die hiesige Presse und das Rundfunkwesen für käuflich und verlogen hält, dem bleibt nur die verwirrende Nachrichtenflut des Internets. Häckerling bekennt, dass er unserer Presse und auch den Redakteurinnen und Redakteuren des öffentlichen Rundfunks vertraut. Wenn die sich irren, geben sie es zu. Wenn sie nicht unabhängig belegen können, was sie melden, teilen sie uns das mit. Wer niemandem traut außer den Propagandisten und Wichtigtuern im Netz, handelt grob fahrlässig. Wäre das unser aller Maxime, hätte unsere Demokratie keine Zukunft. Denn die Politik hätte es dann mit Menschen zu tun, die zynisch jedes politische Handeln als verlogen ablehnen.

Kategorien
Gesellschaft Gesundheit Klima Medien Politik

Glückliche Leugner

Gewiss, es gibt auch Leugnerinnen. So lässt uns heute Frau W. von der A-Partei wissen, dass man das Klima vom Wetter unterscheiden müsse. Überschwemmungen habe es schon immer gegeben, aber ob das mit einem Klimawandel zu tun habe, könne niemand wissen. Es gebe da Algorithmen, die kein Mensch verstehe. Und dieses neue Gutachten über die Erderwärmung – da würden andere Meinungen unterdrückt, die zu gegenteiligen Ergebnissen kommen. Es sei nicht bewiesen, dass CO2 was mit dem Klima zu tun habe. Frau A. weiß, was sie sagt; sie bedient ihre Wähler*innen, zu denen offenbar glückliche Leugner gehören. Und Impfgegner: Denn man wisse doch, dass Corona nichts anderes als wie eine Grippe sei. Dass es andere Krankheitsverläufe gebe – alles nur bewusste Panikmache. Heute brachte der Rundfunk die Meldung, der Juli 2021 sei weltweit der bisher wärmste gewesen, seit es Aufzeichnungen gebe. Das ist bestimmt wieder eine dieser Falschmeldungen, die den öffentlichen Rundfunk auszeichnen und für die er auch noch unser Geld bekommt. Jeder hier im Süden der Republik hat doch gemerkt, dass wir keinen heißen, sondern einen kalten Juli hatten. Wie war das Leben doch vordem in alten Zeiten so bequem. Da gab es Epidemien, aber keiner hat davon gewusst. Da gab es Überschwemmungen, Hitzewellen, Eiszeiten – und wen hat es aufgeregt? Häckerling plädiert dafür, alle Meldungen, die vom Klima oder von Corona handeln, unter Index zu stellen und ihre Verbreitung unter Strafe. Man darf dann nicht mehr mit solchen Angstmachparolen kommen, denn die Menschen haben ein Recht auf einen ungestörten inneren Frieden und die Freiheit, vor falschen und auch noch schlechten Nachrichten bewahrt zu werden. Wenn ich das richtig weiß, ist dieses Informationsmodell in Ungarn und Polen bereits erfolgreich erprobt worden.